Wegen teurer Handys: Immer mehr Straßenraube

Die Zahl der Anzeigen wegen Raubüberfällen an öffentlichen Orten ist um ein Drittel gestiegen. Der Hauptgrund: In Wien werden immer mehr Handys geraubt. Die Täter treten meistens in Gruppen auf und schrecken auch vor Gewalt nicht zurück.

„Das Handy ist heute ein Prestigeobjekt. Der Wert ist gestiegen, man kriegt schnelles Geld dafür. Es wird etwa auf Flohmärkten verkauft“, sagt Josef Janisch von der Wiener Polizei. Er beobachtet, dass Besitzer von teuren Smartphones in Wien immer öfters Opfer von Straßenrauben werden. „Diese Überfälle finden an öffentlichen Orten statt, in den U-Bahnen, Straßenbahnen und auch wenn die Nachtschwärmer heimgehen. Wenn sie dann über abgelegene Plätze gehen, ist das eine Versuchung für die Täter“, sagt Janisch.

Täter werden immer jünger

Die Täter werden immer jünger, sagt Janisch. „Sie treten immer in Gruppen auf, weil sie dann die Opfer leichter einschüchtern können.“ Es passiere in letzter Zeit öfters, dass mehrere Täter ältere Personen überfallen oder dass Jugendliche Kinder ausrauben, sagt Janisch. „Die Täter fragen nach der Uhrzeit. Bei den Jüngeren ist es üblich, dass man keine Armbanduhr hat und auf das Smartphone schaut. Wenn man dann ein teures Gerät aus der Tasche zieht, ist man schon ein potentielles Opfer“, erklärt der Polizist.

Janisch rät daher, dass man in den Morgenstunden wenn möglich nicht alleine unterwegs sein sollte oder ein Taxi nimmt. Außerdem sollte man nicht in der Öffentlichkeit telefonieren. „Die Täter sehen dann von weitem, wer das Opfer sein könnte. Man könnte auch ‚133‘ in das Handy eintippen. Wenn ich von Tätern angesprochen werde, kann ich dann leichter einen Notruf absetzen."

Meiste Geräte werden im Ausland verkauft

Es sei auch ratsam, sich die Täter optisch genau einzuprägen. So könne man eine Personbeschreibung schon beim Absetzen des Notrufs der Polizei mitteilen. Hilfreich seien Angaben zur Kleidung, der Sprache, des Dialekts und der Fluchtrichtung. „Wenn die Beamten zum Einsatzort fahren, können sie dahingehend schon beobachten“, meint Janisch.

Ist das Handy einmal weg, sind die Chancen, es wiederzubekommen, gering. Die meisten gestohlenen Geräte werden im Ausland verkauft. „In ärmeren Ländern sind die Märkte dafür offen.“

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