Handgranate: Verdächtiger geständig

Polizei und Staatsanwaltschaft haben den Hauptverdächtigen im Handgranatenmord befragt. Dabei soll er sein Geständnis aufrecht gehalten und bestätigt haben, zwei Männer in der Nacht auf den 11. Jänner in Ottakring getötet zu haben.

Die beiden Männer sollen den Hauptverdächtigen massiv unter Druck gesetzt haben. Wie das geschehen sei, wollte Philipp Winkler, der Verteidiger des 34-Jährigen, Montagnachmittag nicht konkretisieren: „Es hat Drohungen gegeben. Mein Mandant will aber nicht drüber reden.“ Auch gegenüber dem Staatsanwalt soll sich der Verdächtige in diese Richtung bedeckt gezeigt haben.

Eine Stellungnahme der Staatsanwaltschaft zu der Causa liegt bisher noch nicht vor.

Illegale Geschäfte mit Diesel

Der 34-Jährige und die beiden ums Leben gekommenen Männer sollen zu dritt einträgliche Geschäfte mit nach Österreich importiertem Diesel gemacht haben, den sie ohne Abfuhr der Mineralölsteuer an Tankstellen verkauften. Vom Gewinn soll der Hauptverdächtige lediglich 120.000 Euro abbekommen haben. Seine Partner verdächtigten ihn allerdings, weit mehr abgezweigt zu haben. Als er aussteigen wollte, soll eines der beiden späteren Mordopfer auf die Rückzahlung eines sechsstelligen Betrags gepocht haben.

Dass der Hauptverdächtige zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig war, steht für seinen Verteidiger außer Zweifel. Winkler hat daher auf die Einholung eines psychiatrischen Gutachtens verzichtet. Zur Beteiligung der beiden möglichen Mittäter - neben dem 34-Jährigen waren auch dessen Schwester sowie sein langjähriger Freund festgenommen worden - gab Winkler keine Auskünfte.

Tat ursprünglich für Salzburg geplant

Ende vergangener Woche war bekannt geworden, dass die Tat zuerst in Salzburg verübt werden hätte sollen. Doch der Täter wählte Wien, um nicht erkannt zu werden - mehr dazu in Handgranate: Tat war in Salzburg geplant.

Die drei Verdächtigen in dem Fall befinden sich in Untersuchungshaft - mehr dazu in Handgranatenmord: Suche nach Schusswaffe.