OMV machte fast um Hälfte weniger Gewinn

Der börsennotierte Öl- und Gaskonzern OMV hat im ersten Quartal 2014 sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn wie erwartet deutlich verloren. Gründe sind laut dem Konzern der niedrigere Brent-Ölpreis und höhere Kosten bei der Gasproduktion.

Obwohl die Gesamtproduktion der OMV an Öl und Gas im 1. Quartal um drei Prozent höher war als im Erstquartal 2013, ging der Umsatz um 9 Prozent auf 9,825 Milliarden Euro zurück und der Gewinn brach um 46 Prozent auf 675 Millionen Euro ein.

Die Produktion stieg, weil das neu erworbene Ölfeld Gullfaks in Norwegen erstmals seinen vollen Beitrag lieferte und die Entwicklungsprojekte Latif und Mehar in Pakistan fertiggestellt wurden. Andererseits gab es Ausfälle in Libyen, wo die Produktion seit Mitte März stillsteht. Die Produktion der Rumänien-Tochter Petrom fiel um 1 Prozent geringer aus als im ersten Quartal 2013 und auch die Produktion in Österreich fiel geringer aus.

OMV Raffinerie

APA/Hans Klaus Techt

Kosten für Gasproduktion stiegen

Dass der Umsatz und vor allem der Gewinn trotz der höheren Produktion rückläufig waren, hatte mehrere Gründe. Der durchschnittliche vom Konzern realisierte Brent-Ölpreis war etwa um 4 Prozent niedriger als im 1. Quartal 2013. Der durchschnittlich im Konzern erzielte Gaspreis lag zwar um 14 Prozent über dem Niveau des Vergleichsquartals, die durchschnittlichen Produktionskosten (ohne Lizenzgebühren) in Dollar stiegen jedoch um 27 Prozent.

Das lag laut OMV vor allem am neuen Ländermix mit einem höheren Beitrag von Norwegen und geringeren Produktionsmengen in Libyen. Auch schwache Raffineriemargen nagten am Gewinn: Die OMV-Referenzmarge sank im Jahresabstand von 3,01 Dollar pro Barrel auf 1,63 Dollar.

Ausfälle in Libyen bremsen Produktion

Ihr ursprüngliches Produktionsziel für heuer wird die OMV wegen der Ausfälle in Libyen nicht einhalten können. War bisher eine Bandbreite von 320.000 bis 340.000 boe/d (Barrel Öl-Äquivalente pro Tag) angenommen worden, werden es nun bestenfalls 330.000 boe/d werden, falls die Produktion in Libyen ab jetzt normal läuft. Sollte Libyen für den Rest des Jahres ausfallen, werden es nur 310.000 Barrel werden. Im Drei-Jahres-Durchschnitt bis 2016 will die OMV ein Produktionsniveau von rund 400.000 boe/d erreichen.

Personalabbau geht weiter

Das durchschnittliche Investitionsvolumen soll bis 2016 rund 3,9 Milliarden Euro pro Jahr betragen - heuer sollen drei Milliarden Euro davon in Exploration und Produktion fließen. Der Personalabbau geht unterdessen weiter, mit rund 26.800 Mitarbeitern hat der Konzern heute um fast tausend Beschäftigte weniger als vor einem Jahr.

Ein Problembereich ist nach wie vor das Gasgeschäft. Der Gewinn vor Sondereffekten sank bei Gas & Power um fast zwei Drittel auf 36 Millionen Euro. Die EconGas führt verhandelt mit dem russischen Lieferanten Gazprom über einen weiteren Preisnachlass, „mit dem Ziel, eine vollständig marktbasierte Preisbildung zu erreichen“, wie es im Quartalsbericht heißt. Für Rumänien wird ein Rückgang der Gasnachfrage erwartet, die starke Abwertung der türkischen Lira belastet das dortige Gasgeschäft.

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