Illegaler Welpenhandel: Frau festgenommen

Das Wiener Veterinäramt hat eine Frau, die illegal im Internet Hundewelpen angeboten hat, auf frischer Tat ertappt. Ein Testkäufer bekundete bei der Frau Interesse. Zur Übergabe in einer Wohnung in Wien-Favoriten kam die Polizei mit.

Die Frau hatte über die Online-Plattform „willhaben.at“ einen neun Wochen alten Spanielwelpen mit ungarischem Impfpass um 179 Euro angeboten. Auf dem Foto war allerdings ein Beagle zu sehen. Beim vereinbarten Termin erhärtete sich der Verdacht, dass es sich um ein illegales Geschäft handelte. Die bereits zuvor verständigte Polizei nahm die Frau mit aufs Revier, der Welpe wurde konfisziert und ins Wiener Tierschutzhaus gebracht.

Unterschiedliche Angaben im Inserat

„Ich bin immer wieder fassungslos, wie viele illegale Angebote sich auf den Internet-Plattformen finden - und appelliere an alle Tierfreundinnen und Tierfreunde: Hände weg vom Tierkauf im Internet - und Verdachtsfälle bitte bei der Tierschutz-Helpline der MA60 unter 01/4000 8060 melden“, sagte Tierschutzstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

„Dass die Händlerin wusste, dass ihre Geschäfte nicht legal waren, zeigte sich an zahlreichen Details: Die Adresse der Übergabe stimmte nicht mit der Adresse im Inserat überein, ebenso wenig das Foto mit dem Welpen in der Wohnung“, erklärte Indra Kley von Vier Pfoten.

Preis beim Treffen hinaufgesetzt

Die Angaben zum Muttertier widersprachen sich ebenfalls: Einmal hieß es, der Hund sei aus österreichischer Zucht, ein andermal erzählte die Frau, das Muttertier sei in Ungarn. Der Preis wurde beim Treffen auf 280 Euro erhöht - begründet wurde dies mit der Impfung, obwohl im Inserat stand, dass der Hund bereits geimpft ist.

Privatpersonen ist es nicht gestattet ist, mit Tieren zu handeln. Das öffentliche Feilbieten von Tieren ist laut Bundestierschutzgesetz nur im Rahmen einer genehmigten gewerblichen Haltung oder durch gemeldete Züchter gestattet, hieß es vonseiten der MA60.

Hundewelpen

ORF

Zahlreiche Hunde werden jedes Jahr sichergestellt

Wien als Drehscheibe für Handel mit Welpen

Mehr als 100.000 junge Rassehunde werden laut Tierschutzverein jährlich über den Umschlagplatz Wien transportiert. Wien zählt zu einer Drehscheibe für den internationalen Welpenhandel, die Tiere sind meistens viel zu jung und teilweise krank - mehr dazu in Wien Drehscheibe für Welpenhandel. Um die Händler aufzuspüren, werden nun vermeintliche Käufer eingesetzt - mehr dazu in Scheinkäufer gegen illegalen Welpenhandel.

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