Biomassekraftwerk steht still

Das Wald-Biomassekraftwerk in Wien-Simmering steht wegen eines technischen Gebrechens seit Ende Februar still. Entsprechende Angaben des Miteigentümers Österreichische Bundesforste bestätigte der Mehrheitseigentümer Wien Energie.

„Derzeit gehen wir davon aus, dass der Betrieb ab Mitte Juni vorläufig wieder aufgenommen werden kann“, sagte Wien-Energie-Sprecherin Ilona Matusch. Wien Energie verfüge über einen großen thermischen Kraftwerkspark. „Auf die sichere Versorgung mit Strom und Fernwärme hat der derzeitige Stillstand des Wald-Biomassekraftwerks dadurch keinen Einfluss, für die Kunden ändert sich daher nichts“, sagt Matusch.

Biomassekraftwerk Simmering

Wien Engerie/Ian Ehm

7 Prozent Ökostrom aus Wald-Biomasse

Das Biomassekraftwerk Simmering produziert normalerweise in 7.800 Betriebsstunden pro Jahr 229.500 MWh Wärme und 131.500 MWh Strom, insgesamt 66.000 Haushalte werden rein rechnerisch so versorgt. Rund sieben Prozent des österreichischen Ökostroms aus Wald-Biomasse werden hier erzeugt.

Laut den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) soll es zu einem „Bedienungsfehler“ im Biomassekraftwerk Wien-Simmering gekommen sein. Derzeit müssen die ÖBf die vertraglich fixierten Biomasse-Mengen auf Lager legen oder andere Abnehmer finden, hieß es heute bei der Bilanzpressekonferenz der Bundesforste. Im Kraftwerk Simmering werden vor allem Holzabfälle verbrannt. Der Holzbedarf beläuft sich laut Branchenangaben auf rund 245.000 Festmeter pro Jahr. Der Stillstand des Biomassekraftwerks hat damit auch deutliche Auswirkungen auf das Industrieholzangebot in Ostösterreich.

Kraftwerk seit 2006 in Betrieb

Das Biomassekraftwerk Wien-Simmering ist seit dem Jahr 2006 in Betrieb und gehört zu 66,6 Prozent der Wien Energie und zu 33,3 Prozent den staatlichen Bundesforsten. Die Investitionen beliefen sich damals auf 52 Millionen Euro. Wegen der aktuell niedrigen Strompreise ist ein rentabler Betrieb des Kraftwerks nicht einfach. Im Jahr 2013 erzielte das Kraftwerk laut FirmenCompass mit einem Umsatz von 18,61 Millionen Euro einen Bilanzgewinn von 0,39 Millionen Euro.

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