Wien wird zur Hafenstadt
Das mehrwöchige Hochwasser im vergangenen Frühsommer konnte dem Geschäftsergebnis des Wiener Hafens nichts anhaben. Der Hafen verzeichnete 2013 das beste Ergebnis seit vier Jahren. Der Umsatz von 53 Millionen Euro und damit das Plus von acht Prozent gegenüber 2012 ist vor allem auf das Containergeschäft zurückzuführen. Am Wiener Hafen wurden im Vorjahr 480.000 Containereinheiten umgeschlagen. Der Schwer- und Schüttgutumschlag ist kräftig gewachsen: Vergleicht man die Zahlen mit 2012, ergibt sich ein Zuwachs von 54 Prozent.
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„Vor allem Schottertransporte zur Sohlstabilisierung der Donau, der Import von Braugerste und von Schwergut wie etwa Teile von Windkraftwerken haben zu diesem guten Ergebnis beigetragen“, berichtete Karin Zipperer, technische Geschäftsführerin des Hafens Wien. Insgesamt verwaltete der Hafen im vergangenen Jahr rund acht Millionen Tonnen Güter - ein Plus von 25 Prozent.
1.500 Schiffe legten am Hafen Wien an
Besonders profitiert hat dabei der wasserseitige Umschlag. „Die Kunden entdecken die Wasserstraße Donau wieder“, sagte Zipperer. 1.500 Schiffe legten 2013 im Hafen Wien an - 300 mehr als noch im Jahr zuvor. Damit werden nun 20 Prozent des Warenumschlags per Schiff erledigt, 45 Prozent entfallen auf die Bahn, 35 Prozent auf Lkws.
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Mehr Fläche durch Aufschüttung
Damit der Hafen attraktiv bleibt, sind für das kommende Jahr einige Ausbauten und Investitionen geplant: Unter anderem soll die Landgewinnung des Hafens in die zweite Runde gehen. Mit Hilfe von Aufschüttungen soll das Hafenbecken verkleinert und rund 35.000 Quadratmeter Fläche dazu gewonnen werden. „So kommen wir zu Land, und zwar deutlich preiswerter, als wir es durch den Kauf von Grundstücken je könnten“, erklärte Fritz Lehr, kaufmännischer Geschäftsführer des Hafens Wien.
5.000 Menschen arbeiten im Hafenareal
Zusätzlich sind die Revitalisierung der Länden bei der Reichsbrücke und die Verlängerung der Spundwand am Alberner Hafen geplant. „Wir haben einen erhöhten Bedarf beim Schwergutumschlag festgestellt - dem wollen wir entgegenkommen“, so Lehr. Das neue Schwergutzentrum soll eine Fläche von 4.000 Quadratmetern haben und Güter bis 450 Tonnen umschlagen können. Insgesamt will der Hafen Wien 2014 16 Millionen Euro in Umbauten und Renovierungen investieren.
Dadurch will man vor allem für das Geschäft mit Ost- und Südosteuropa fit bleiben: „Der Hafen Wien wird immer stärker auch zur Drehscheibe“, betonte Zipperer. 120 Ganzzugverbindungen - also Güterzüge ohne Zwischenstopps - pro Woche verlassen Wien in Richtung Hamburg, Rotterdam oder Bremerhaven. 5.000 Menschen arbeiten inzwischen im Hafenareal, das die einzelnen Standorte Freudenau, Albern und Lobau beinhaltet. 2014 sollen die Ergebnisse stabil bleiben, trotz des milden Winters, der zu Niederwasser und Schleusensperren führte.