Diskussion um Lehrermangel

Morgen beginnen in Wien die Sommerferien, die Planungen für das nächste Schuljahr laufen längst. Laut Stadtschulrat wird es keinen Lehrermangel geben, die Personalvertretung sieht das anders und fordert mehr Geld für die Wiener Schulen.

Am Freitag beginnen die Ferien. Etwa 14.500 Schülerinnen und Schüler werden in Wien einen oder mehrere Fünfer im Zeugnis stehen haben. Bis September können sie sich auf die Nachprüfungen vorbereiten. Die Schülerinnen und Schüler können auch damit rechnen, dass auch im kommenden Schuljahr genügend Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen sein werden. Das wird zumindest im Stadtschulrat betont. Bei den Volksschullehrern habe man sogar eine Warteliste anlegen müssen. Ansonsten hänge es vom Fachgebiet ab, sagt Stadtschulratspräsident Susanne Brandsteidl.

Bedarf vor allem in technischen Fächern

„Wir haben in Deutsch und Englisch momentan kaum einen Bedarf. Es sieht so aus, als würde sich alles gut ausgehen. Wir brauchen Lehrerinnen und Lehrer in Chemie, in den technischen Fächern und im Bauwesen“, so Brandsteidl. Beim Stadtschulrat geht man davon aus, diesen Bedarf durch das Angebot an Lehrern am Arbeitsmarkt abdecken zu können.

Schüler sitzen in Klasse, Blick auf Tafel

ORF.at/Zita Köver

Gewerkschaft fordert mehr Lehrer in Wien

Die Personalvertretung sieht das anders. An allen Schulen würden mehr Lehrer benötigt werden, so die Einschätzung, selbst die Anzahl im Stellenplan sei zuwenig. Um das zu ermöglichen, müsste bei den Finanzierungsverhandlungen zwischen dem Bund und der Stadt Wien vor allem die Sonderstellung Wiens als Großstadt mehr herausgestrichen werden. Für die nötige Akzeptanz müsste sich die Grundeinstellung in der Gesellschaft ändern, sagt der Lehrergewerkschafter Stephan Maresch.

„Man muss wieder das Bild der Schule viel positiver darstellen. Es wird ausgezeichnete Arbeit geleistet. Ich denke, was die Politik hier immer macht, ist, ständig sehr negativ über die Schule zu sprechen. Alles wird schlecht gemacht, alles gehört verändert. Das schreckt viele ab“, erklärt Maresch.

Bio-Obst ab dem nächsten Schuljahr

In den kommenden Wochen soll auch ein Konzept für das Schulobstprogramm gemeinsam mit dem Landesverband der Wiener Elternvereine zu erarbeiten. Um das zu ermöglichen, müsste bei den Finanzierungsverhandlungen zwischen dem Bund und der Stadt Wien vor allem die Sonderstellung Wiens als Großstadt mehr herausgestrichen werden. Für die nötige Akzeptanz müsste sich die Grundeinstellung in der Gesellschaft ändern:

Zweck der Maßnahme sei es, den geringen Obst- und Gemüseverzehr von Kindern „nachhaltig“ zu erhöhen. Es solle vermittelt werden, dass Obst und Gemüse reich an lebenswichtigen Vitaminen und Mineralstoffen seien, hieß es in einer Aussendung der Stadt.

Die Obstaktion wird im Rahmen des EU-Schulobst-Programms „Schlaue Früchtchen“ umgesetzt. Die gesunde Biojause soll im Laufe des kommenden Schuljahres allen Schülern an halbtägig geführten Pflichtschulen der Stadt Wien zur Verfügung gestellt werden.

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