3,1 Millionen bei Donauinselfest

Das 31. Wiener Donauinselfest ist Geschichte: Insgesamt kamen laut Veranstalter 3,1 Millionen Besucher zu Cro und Conchita Wurst. Laut Polizei gab es mehr Anzeigen und Festnahmen als im Vorjahr.

Erfolgreicher als die Schönbrunner Pandas, aber mindestens so lieb: Der deutsche Masken-Pop-Rapper Cro hat am Sonntagabend wohl an die 100.000 Menschen begeistert. Der Andrang vor der großen Festbühne war groß wie selten zuvor. Als Support fungierte niemand geringerer als Conchita Wurst mit ihrem Titel „Rise Like A Phoenix“.

Der Mann mit dem Maskenkopf erfreute die Herzen des mitunter sehr jungen Publikums als freundlicher Animateur. „Ihr seid verrückt“, war eindeutig als Lob zu verstehen. Kaum zu glauben: Der Pandamann soll zuvor - als maskenloser Carlo Weibel - unerkannt im Publikum das Konzert von Adel Tawil mitverfolgt haben. Damit er auch künftig nicht zu oft erkannt wird, ist der auf der Bühne so charmante Superstar jedoch auch mitunter streng. Medienvertreter durften ihn nicht aus der Nähe fotografieren.

Donauinselfest

APA/Herbert P. Oczeret

Panda-Rapper Cro ließ sich nur aus der Ferne fotografieren

Fest blieb von Gewittern verschont

Zum Finale spielten außerdem die britische Hitlieferantin Rita Ora, das Alternative-Trio Kosheen oder die Punk-Rocker Bilderbuch, Anna F. rockte davor auf der großen Bühne. Rund 1,1 Millionen Inselgäste kamen am Sonntag, ebenso viele am Samstag, und am Freitag wurden laut Veranstalter - die Wiener SPÖ - 900.000 Besucher gezählt. SPÖ-Landesparteisekretär Christian Deutsch, wertete die 31. Ausgabe der Insel-Sause als „großen Erfolg“.

Die für Sonntag prognostizierten heftigen Gewitter waren an der Donauinsel vorbeizogen. Dass der Auftakt am Freitag so gut besucht war wie selten zuvor, dürfte auch am ungewohnten Zeitpunkt liegen. Denn das Donauinselfest fand heuer eine Woche später als üblich statt. Die Organisatoren wollten das Mega-Event nicht parallel zu einer anderen Großveranstaltung - zum Formel-1-Comeback in Spielberg - ansetzen.

Fotos vom dritten Tag des Donauinselfests

Formel 1 entscheidet über nächsten Termin

Durch den neuen Termin fiel das Inselfest prompt auf den Schulschluss: „Für viele war es das größte Schulabschlussfest, das es jemals gegeben hat.“ Ob auch im kommenden Jahr wieder die Möglichkeit zur School-Out-Party geboten wird, ist offen. Laut Deutsch wird dies davon abhängen, wann das Rennen kommendes Jahr stattfindet.

Falls der „alte Termin“ frei ist, wird das Donauinselspektakel aber möglicherweise wieder an diesem stattfinden - also eine Woche vor Schulschluss. Entscheidungen über die 32. Ausgabe werden aber erst nach Evaluierung des heurigen Festes gefällt, betonte Deutsch.

Highlights auf der Radio-Wien-Bühne

Eines der Fest-Highlights war auch die Radio-Wien-Bühne, auf der am Samstag Wir 4, Monika Ballwein & guests und Count Basic zu hören waren. Danach folgten The Commodores, die die 70er Jahre wiederauferstehen ließen. Nicht fehlen durften da natürlich Hits wie „Nightshift“, „Three Times A Lady“ und „Easy“.

TV-Hinweis:

Ein „Wien heute“-Video mit den Highlights von der Radio-Wien-Bühne sehen Sie am Sonntag um 19.00 Uhr in ORF2 und danach on Demand.

Bevor am Ende Soulsängerin Macy Gray - ausgestattet mit rosa Sonnenbrille und bunter Federboa - die Bühne eroberte, war noch ungewohnterweise klassische Musik zu hören: Per Videowall wurde nach einer kurzen Friedensbotschaft von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) noch ein rund zweiminütiger Ausschnitt des Gedenkkonzerts der Wiener Philharmoniker zum 100. Jahrestag des Attentats auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo übertragen. Einen Überblick über alle drei Tage des Donauinselfests bietet wien.ORF.at - mehr dazu in Das 31. Donauinselfest.

Fotos von der Radio-Wien-Bühne

74 Festnahmen und 340 Anzeigen

Das 31. Donauinselfest hat gegenüber dem Vorjahr mehr Festnahmen und Anzeigen gebracht. Laut Polizei vom Montag sind heuer 74 Personen festgenommen worden, davon 33 wegen strafrechtlicher Delikte. Im Vorjahr waren es 63 Festnahmen, davon 28 nach dem Strafrecht. Die vorläufige Zahl der Anzeigen lag bei 340 (2013: 184).

Bei der Exekutive wurde betont, dass es sich um vorläufige Zahlen handle und diese sich noch in den kommenden Tagen ändern könnten. Typischerweise handelte es sich bei den strafrechtlichen Anzeigen um Widerstände gegen die Staatsgewalt und Sachbeschädigungen. Bisher seien noch keine Meldungen über Körperverletzungen oder Vergewaltigungen eingelangt. Die verwaltungsrechtlichen Festnahmen gibt es besonders dann, wenn Personen der Aufforderung, ihr Verhalten zu ändern, nicht nachkommen.

Donauinsel als fast WM-freie Zone

1,1 Millionen Besucher wurden am Samstag gezählt, im Vorjahr waren es am zweiten Tag 1,2 Millionen, also etwas mehr. Offenbar wirkt sich die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien doch auf das Fest aus. Die Donauinsel selbst präsentierte sich während des Fests weitgehend als WM-freie Zone. Nur vereinzelt gab es die Möglichkeit, auf TV-Schirmen den Zittersieg Brasiliens über Chile und Kolumbiens Sieg über Uruguay mitzuverfolgen. Auf den Leinwänden bei den vier Meeting Points wurden wenigstens die Spielstände eingeblendet.

Großeinsatz für Müllabfuhr

Damit die Insel auch für die letzten Konzerte begehbar blieb, waren rund 150 Mitarbeiter der Müllabfuhr im Einsatz. Ihnen stand ein großer Fuhrpark zur Verfügung, von diversen Müllsammelfahrzeugen, Groß- und Kleinkehrmaschinen reichte die Palette bis hin zu Straßenwaschfahrzeugen und Radladern. Wie schon in den vergangenen Jahren war die Müllvermeidung ein zentrales Anliegen der Stadt Wien. So wurden Mehrwegbecher statt Einwegbecher eingesetzt. Allein dadurch wurden rund neun Tonnen Müll vermieden.

Die Gastronomen halfen ebenfalls mit, die Umwelt zu schonen: Sie trennten Restmüll, PET-Flaschen, Metalle und Altspeiseöl. Auf dem gesamten Veranstaltungsgelände waren über 900 Müll- und Altstoffgefäße aufgestellt, neben den fix montierten Mistkübeln boten zusätzliche 200 Springkörbe Platz für den Abfall der Besucher.

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