Wien wird Hauptstadt der Fotografie

Zum sechsten Mal findet im November „Eyes on“ statt, das größte Fotofestival Österreichs. Dieses Mal gab es so viele Einreichungen wie noch nie. Zu sehen sein werden nun 175 Ausstellungen. Ein erster Ausblick geht in Kürze online.

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren, der Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren, die Anfänge der Digitalfotografie vor 20 Jahren: Die Themen sind breit gestreut, wenn „Eyes On 2014“ am 27. Oktober im MUSA mit der Gemeinschaftsausstellung „Memory Lab - Photography challenges history“ eröffnet wird. Bis 30. November werden dann insgesamt 175 Fotoausstellungen an den unterschiedlichsten Orten in Wien zu sehen sein. „Eyes on“ findet alle zwei Jahre statt.

Liliian Bassan

Lillian Bassman, im KUNST HAUS WIEN

Lillian Bassman

Mehr als 300 Museen, Galerien, Off-Spaces sowie Künstlerinnen und Künstler reichten ihre Arbeiten ein. Eine Jury wählte daraus Projekte, in denen sich eben auch die Jahrestage markanter Ereignisse widerspiegeln. „Die Teilnahme von so vielen Institutionen, aber vor allem auch von Künstlern und Künstlerinnen beweist, dass es 2004 eine richtige Entscheidung der Stadt war, die Idee eines Monats der Fotografie auch nach Wien zu bringen“, sagte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) zu den zahlreichen Einreichungen.

Vorschau Eyes On 2014

„Neue Tendenzen und Schwerpunkte“

Von der Albertina über das KunstHausWien, das Naturhistorische Museum und das Wien Museum bis hin zu zahlreichen Galerien zeitgenössischer Kunst und dem wahrscheinlich kleinsten Kunstraum Wiens im WUK reicht die Palette der Ausstellungsorte. Die Künstlerin Christa Biedermann beschäftigt sicht etwa in der Bezirksvorstehung Mariahilf in ihrem Projekt mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs. vorAnker präsentiert die Anfänge der Digitalfotografie vor 20 Jahren in der Ausstellung „Anecdotes and Photographs from the First Digital Cameras“.

Von zeitgeschichtlicher Dimension ist auch der 90. Geburtstag der österreichischen Fotografin Elfriede Mejchar, die mit einer Ausstellung in der Galerie Chobot geehrt wird. „Unser Ziel war es, ein kompaktes, gut vermittelbares und vielfältiges Programm für das interessierte Publikum zusammenzustellen. (...) Neue Tendenzen in den Positionen und Schwerpunkte in den eingereichten Projekten zu erkennen ist auch für die Jury besonders spannend, vor allem da sie nicht an ein vorgegebenes Thema gebunden sind“, so Jurymitglied Josephine Wagner von der Galerie Raum mit Licht.

Elfriede Mejchar

Elfriede Mejchar, in der Galerie Chobot

Europaweite Kooperation

„Eyes On - Monat der Fotografie Wien“ ist Österreichs größtes Fotofestival und findet biennal im November statt. 2004 erstmals durchgeführt dient es als Plattform zur Förderung des Mediums und der damit beschäftigten Künstler und Künstlerinnen, Fotografen und Fotografinnen sowie Institutionen. 2012 sahen 385.000 Besucher die Wiener Ausstellungen im Rahmen des Monats der Fotografie.

Als Gründungsmitglied des European Month of Photography (EMoP) arbeitet Wien eng mit den Festivals in Berlin, Bratislava, Budapest, Ljubljana, Luxemburg und Paris zusammen. „Memory Lab - Photography challenges history“ ist die vierte Gemeinschaftsausstellung des EMoP und wird in allen Partnerstädten zu sehen sein. Die Ausstellung im MUSA läuft bis 24. Jänner 2015.

Fast parallel zu „Eyes On“ feiert heuer mit dem „off-festival vienna“ außerdem ein neues Fotofestival Premiere, das sich „als offenes Forum für Fotografie“ versteht und von 24. Oktober bis 14. Dezember auf Initiative des Hauses der Fotografie Wien durchgeführt wird.

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