Kriminalität: Anstieg in Nobelbezirken

In den Wiener Nobelbezirken Hietzing und Döbling ist die Zahl der angezeigten Straftaten im Jahr 2013 in die Höhe geschnellt - in Döbling sogar um 44 Prozent. Das zeigt der aktuelle Sicherheitsbericht des Innenministeriums.

In Döbling wurden im Jahr 2013 rund 8.200 Straftaten angezeigt, im Jahr davor waren es noch um rund 2.500 weniger. Damit ist Döbling der Bezirk mit dem stärksten Kriminalitätszuwachs in Wien. In Hietzing stieg die Zahl der Anzeigen von Straftaten von 2012 auf 2013 um knapp 33 Prozent: Rund 5.100 Delikte wurden der Polizei 2013 gemeldet, gut 1.200 mehr als im Jahr davor.

Einen deutlichen Zuwachs verzeichnete auch Meidling. Hier gab es 2013 um fast 3.400 Anzeigen mehr als im Jahr davor, das bedeutet einen Anstieg um rund 35 Prozent. Gesunken ist die Kriminalität hingegen in den Bezirken Innere Stadt, Landstraße, Wieden, Mariahilf, Neubau, Josefstadt, Alsergrund, Penzing, Hernals, Brigittenau und Donaustadt. Den stärksten Rückgang verzeichnete Alsergrund, nämlich um gut 67 Prozent.

Statistik

BMI

Anstieg der Kriminalität in Wien: Dunkelrot = Anstieg über 30 Prozent, Rot = Anstieg bis 30 Prozent, Hellrot = Anstieg bis 10 Prozent, Hellgrün = Rückgang bis 5 Prozent, Grün = Rückgang bis 30 Prozent, Dunkelgrün = Rückgang über 30 Prozent

Schönbrunn Hotspot für Taschendiebe

In Döbling und Hietzing habe es relativ starke Zuwächse bei Einbrüchen gegeben, so Michael Mimra, Leiter des Landeskriminalamtes. „In Döbling und Hietzing ist die Bevölkerung älter und hat Geld“, erklärte Mimra im „Kurier“ (Donnerstag-Ausgabe). „Dort, wo mehr Geld ist, passieren einfach mehr Vermögensdelikte.“

Schönbrunn habe sich zudem zum Hotspot für Taschendiebstähle entwickelt, weil dort viele Touristen sind. „Früher war die Innere Stadt davon betroffen. Dort konnten wir die Taschendiebe zurückdrängen. Jetzt haben sie sich einen neuen Platz gesucht“, so Mimra im „Kurier“. In Döbling falle der Bahnhof Heiligenstadt negativ ins Gewicht: „Hier gab es im Vorjahr zahlreiche Sachbeschädigungen im Bereich der U-Bahn.“

Kellereinbrüche: Große Serien in Wien

Insgesamt ging die Kriminalität im Jahr 2013 in Österreich um 0,3 Prozent zurück. Wien ist das einzige Bundesland, das einen Zuwachs verzeichnet - nämlich 4,7 Prozent. 212.503 Straftaten wurden in Wien 2013 angezeigt, österreichweit waren es 546.396. Die Zahl umfasst neben Sexualstraftaten, Körperverletzung, Diebstählen und Morden zum Beispiel auch strafbare Handlungen im Straßenverkehr.

„Wir haben im Jahr 2013 riesige Serien von Kellereinbrüchen gehabt, die uns in der Statistik natürlich sehr belastet haben“, so Mimra zum Anstieg gegenüber „Radio Wien“. „Das hat sich natürlich auch bei den einzelnen Bezirken ausgewirkt, beispielsweise in Meidling oder Auf der Schmelz.“ In den Jahren davor war die Zahl der angezeigten Straftaten in Wien gesunken: 2009 gab es noch rund 228.600 Anzeigen, 2011 rund 200.800. 2012 stiegen die Anzeigen wieder leicht auf 203.055.

Niedrigste Aufklärungsquote in Wien

Die Aufklärungsquote bei Verbrechen ist in Wien österreichweit am niedrigsten: Im Jahr 2013 lag sie bei 35,2 Prozent und war damit exakt gleich hoch wie im Jahr davor. Im Schnitt liegt die Aufklärungsquote in Österreich 2013 bei rund 43 Prozent - die beste Quote hat Vorarlberg mit gut 57 Prozent.

Immer mehr Betrug im Internet

Die Internetkriminalität ist im Vorjahr in Wien massiv angestiegen - das zeigt die nun veröffentlichte Kriminalitätsstatistik der Wiener Polizei. Im Jahr 2013 gab es um fast 95 Prozent mehr Anzeigen als im Jahr davor. Internetbetrug nahm deutlich zu - mehr dazu in Immer mehr Betrug im Internet.

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