Duschen inspiriert Pharrell Williams

Einer der größten Popstars hat am Donnerstagabend sein Österreich-Debüt gegeben: „Mr. Happy“ Pharrell Williams spielte in der Wiener Marx-Halle. Davor verriet er im ORF-Interview, warum er seine besten Ideen im Badezimmer hat.

Pharrell Williams im Interview

ORF

TV-Hinweis: Das „ZIB 24“-Interview mit Pharrell Williams sehen Sie in der ORF TVthek.

„Was unter der Dusche passiert nennt man den sogenannten senorischen Entzug von Reizen“, erzählte Williams in der „ZIB 24“. „Deine Ohren fixieren sich auf das Geräusch des Wassers. Und das aktiviert deine Vorstellungskraft. Deswegen singen die Leute unter der Dusche und deswegen kommt man auch auf die besten Lösungen unter der Dusche.“

Es spricht also vieles dafür, dass auch „Happy“ ursprünglich ein Duschhit war - weltweit wurde das Lied jedenfalls über 10 Millionen Mal verkauft und machte den 41-jährigen Williams zum globalen Superstar. Neben dem Duschen inspiriere ihn auch das Fliegen mit dem Flugzeug, erzählte Williams.

Pharrell Williams debütierte in Wien:

Schlechte Akustik in Marx-Halle

In der Wiener Marx-Halle präsentierte er seine aktuelle rund 80 Minuten lange Live-Show „Dear Girl“ - und die möchte er wie auch sein Album „Girl“ als feministisches Programm verstanden wissen. Fast die Hälfte seines Teams bestehe aus Frauen. „Frauen schaffen für mich die richtige kreative Umgebung. Ihre Art zu denken und ihre Geschichten inspirieren mich“, so Williams in der „ZIB 24“

Seine Stimme kam an diesem Abend auffallend oft vom Band, berichtete die APA in ihrer Konzertkritik: In Großraumdisco-Ambiente übertönten Beats und Bässe die eindringliche Falsettstimme des Sängers. Sein brillantes Songwriting kam da ebenso wenig durch wie die oft versuchte Interaktion mit dem Publikum. Ausgerechnet Pharrells Freude darüber, in „the hometown of my man Hans Zimmer“ zu sein, versteht man glasklar - dabei ist der umtriebige Filmkomponist, mit dem Pharrell den Soundtrack zu „The Amazing Spider-Man 2“ gestaltete, Deutscher.

Doch ein Profi wie Pharrell weiß, wie er sein größtenteils sehr junges Publikum wieder ins Boot holt, hebt er sich doch jene Hits, an denen in den vergangenen Jahren keiner vorbeikam, allesamt für den Schluss auf: Den Abschluss bildete Pharrells Riesen-Erfolg „Happy“ inklusive Konfetti-Kanone und Plädoyer gegen Negativität in den Nachrichten und Furcht in unseren Köpfen. Passend dazu holte Pharrell dann eigenhändig auch eine ältere Dame auf die Bühne, die sich erst mit Händen und Füßen dagegen wehrte und dann doch mit den ersten Takten auf der Bühne zu tanzen begann.

Pharrell Williams: Kein zweites „Happy“

Lange war Williams im Hintergrund tätig, als Produzent für Stars wie Britney Spears oder Justin Timberlake. Bekannt wurde er dann durch Hits wie „Get Luck“ und natürlich „Happy“. Heute hat er seine eigene Modelinie und sein eigenes Musiklabel. Erfolgsdruck verspüre er aber keinen, sagte er der „ZIB 24“: „Ich mache mir viel mehr Sorgen darüber, dass ich meine Beobachtungsgabe oder meine Kreativität verliere. Noch einen Song wie ‚Happy‘ zu schreiben, darüber soll sich jemand anderer Gedanken machen.“