Brutale Überfalle auf Pensionisten geklärt

Die Wiener Polizei hat vier Männer und eine Frau verhaftet, die eine Serie von brutalen Raubüberfällen auf ältere Personen verübt haben sollen. Die Opfer erlitten zum Teil Knochenbrüche. Geraubt wurden vor allem Halsketten und Bargeld.

Die Raubserie nahm im August ihren Anfang. Die Verdächtigen im Alter zwischen 23 und 39 Jahren sollen sich laut Robert Klug vom Landeskriminalamt Wien in billigen Quartieren in Ungarn an der Grenze zu Österreich einquartiert haben und dann für die Delikte in verschiedenen Gruppierungen nach Wien gekommen sein. Als Opfer wählten sie ältere oder hilflose Personen, von denen keine Gegenwehr erwartet wurde.

Opfer erlitten Knochenbrüche

Das Vorgehen war immer ähnlich: Ein Mitglied der Bande hielt dem Opfer einen Zettel vor das Gesicht und fragte, was darauf steht. Sobald die Person abgelenkt war, riss sie ein weiterer Verdächtiger zu Boden und raubte die Halskette. Ein anderer Komplize wartete inzwischen im Fluchtauto.

Auch bei drei Bankanschlussüberfällen gingen sie nach dem gleichen Schema vor. Bereits in der Bank machten sie das Opfer aus und verfolgten es dann, um es ausrauben. Die Betroffenen erlitten bei den Überfällen zum Teil Knochenbrüche und Prellungen.

Streife nahm Verdächtige fest

Durch die ähnliche Vorgehensweise verstärkte die Polizei rund um die Tatorte im Süden und Westen Wiens ihre Streifungen und wurde prompt am ersten Tag - am 16. September - in einer Bank in Ottakring auf eine Person aufmerksam, die sich verdächtig verhielt. Danach beobachteten die Beamte, wie der mutmaßliche Räuber einen Bankkunden verfolgte. Bevor es zu einem Überfall kam, wurden der Verdächtige und seine mutmaßliche Komplizin festgenommen. „Das Glück war uns hold“, so Klug.

Bei der Einvernahme verrieten die beiden aus einfachsten Verhältnissen stammenden Personen - die Frau ist etwa Analphabetin - die anderen Mitglieder der Bande. Bereits am nächsten Tag wurden sie am Elterleinplatz in Hernals trotz eines Fluchtversuches festgenommen. Bei einem Verdächtigen wurde eine Halskette entdeckt, die sie kurz zuvor erbeutet hatten. Die Festgenommenen sind teilgeständig und wurden von den Opfern bereits wiedererkannt. Die Schadenshöhe beträgt 15.000 bis 20.000 Euro.