Taschendieb-Bande: Drei Mädchen erst zwölf Jahre

Eine Bande von zehn jungen Taschendieben im Alter von zwölf bis 18 Jahren ist der Polizei am Donnerstagvormittag in Wien-Landstraße ins Netz gegangen. Neun der Jugendlichen waren Mädchen, drei davon erst zwölf Jahre alt und daher strafunmündig.

Die Exekutive hatte eine generelle Schwerpunktaktion mit Kontrollen im U-Bahnbereich Wien-Mitte durchgeführt. Dabei wurden die Beamten gegen 11.45 Uhr auf die insgesamt zehn Verdächtigen aufmerksam. Die Mädchen und der Bursche hatten fremde Geldbörsen, Ausweise und gestohlenes Bargeld bei sich. Sie sollen kurz zuvor mindestens drei Taschendiebstähle in öffentlichen Verkehrsmitteln verübt haben. Die Jugendlichen gingen dabei aufgeteilt in zwei Gruppen vor.

Ermittlungen gestalten sich schwierig

Die Ermittlungen hat das Landeskriminalamt Wien Außenstelle Zentrum Ost übernommen. Von den drei jüngsten Täterinnen konnten die Eltern noch nicht ausgeforscht werden, die Bosnierinnen wurden laut Polizeisprecherin Michaela Rossmann in eine betreute Wohneinrichtung gebracht. Die sieben Teenager im Alter von 14 bis 18 Jahren wurden festgenommen. Teilweise muss noch die Identität der Jugendlichen geklärt werden, sagte Rossmann.

Fall im Februar sorgte für Aufsehen

Erst im Februar hatte es Aufregung um einen jungen Taschendieb gegeben. Weil das Alter des Buben nicht bekannt war, stand auch nicht fest, ober er überhaupt in U-Haft genommen hätte werden dürfen - mehr dazu in Junger Taschendieb auf freiem Fuß. Ebenfalls mit dem Buben wurde ein Mädchen festgenommen, deren Alter auch nicht gänzlich klar war.

Bei der Verhandlung meinte die Richterin, das Mädchen „sei wohl auch als Opfer“ anzusehen. Es soll einer mindestens 72 Personen umfassenden „Kinderbande“ angehört haben, gegen welche die Staatsanwaltschaft Wien seit eineinhalb Jahren ermittelt - mehr dazu in Taschendiebe: 72 Personen im Visier (wien.ORF.at; 11.2.2014). Laut Behördensprecherin Nina Bussek sind derzeit noch „bei ungefähr 45 Beschuldigten Ermittlungen anhängig“.

Polizei gibt Tipps gegen Taschendiebstahl

Die Polizei riet in einer Aussendung zu besonderen Vorsichtsmaßnahmen zur Verhinderung von Taschendiebstählen. Taschen und Rucksäcke sollten im Gedränge vor dem Körper oder fest unter dem Arm getragen werden, hieß es. Außerdem wird empfohlen, Geld, Kreditkarten und Ausweise getrennt und in verschlossenen Innentaschen möglichst nahe am Körper zu tragen. Da Taschendiebe ihre Opfer meist vorher beobachten, ist es auch nicht ratsam, offen mit größeren Geldmengen zu hantieren.