Aufklärung für „Rad-Rowdys“ gefordert

Radfahrer, die rote Ampeln ignorieren und auf den Gehsteig ausweichen, sorgen in Wien immer wieder für Aufregung - derzeit besonders in der Leopoldstadt. Der Bezirksvorsteher fordert nun von der Mobilitätsagentur verstärkt Aufklärung.

Immer wieder ignorieren Radfahrer an der Kreuzung Lassallestraße/Radingerstraße die Haltelinie und fahren bei Rot auf dem Gehsteig weiter. Es sei nicht die einzige Kreuzung im Bezirk, wo das passiert, sagte Bezirksvorsteher Karlheinz Hora (SPÖ). Er sieht nun die Stadt gefordert.

Radfahrerin überfährt rote Ampel in der Leopoldstadt

ORF

Radlerin fährt bei Rot über die Ampel

Die Mobilitätsagentur, „die ja extra dafür gegründet wurde, soll endlich ihren Aufgaben nachkommen und Aufklärung betreiben“, so Hora. Denn der Bezirk habe schon mit baulichen Maßnahmen reagiert, auch Polizeikontrollen hätten nichts gebracht.

Blum: „Setzen bereits Maßnahmen um“

„Die Mobilitätsagentur setzt bereits zahlreiche Maßnahmen um, um auf die Regeleinhaltung aufmerksam zu machen. Wir haben in diesem Jahr die Radfibel herausgegeben mit rund 100.000 Stück Auflage, wo auf das Miteinander im Straßenverkehr hingewiesen wird“, sagte Wiens Radfahrbeauftragter Martin Blum. Auch die Aktionen für das nächste Jahr seien bereits in Planung. Wie genau die Aufklärung aussehen wird, konnte Blum aber noch nicht sagen.

Zur Problemstelle bei der Kreuzung Lassallestraße/Radingerstraße meinte Blum, dass nun überlegt werde, „ob eine flächige, färbige Markierung des Radweges vorgenommen wird, um eine Verbesserung“ zu erreichen.

Polizeiappell an „Intelligenz und Eigenverantwortung“

„Fakt ist, dass die Verkehrsregeln von allen Verkehrsteilnehmern immer wieder einmal missachtet werden. Es gibt Fußgänger, die gehen bei Rot über den Schutzweg, es gibt Autofahrer, die telefonieren am Steuer, und es gibt eben auch Radfahrende, die bei Rot über die Ampel oder auf dem Gehsteig fahren. Es gibt aber keine Untersuchung, die bestätigen würde, dass Radfahrende dies am öftesten tun“, meinte Blum. Gleichzeitig verwies er darauf, dass „für die Regeleinhaltung und Überwachung im Straßenverkehr die Polizei zuständig ist, und da gibt es eine klare Aufgabenzuständigkeit der Polizei“.

Von Polizeisprecher Paul Eidenberger hieß es dazu: „Dass es vereinzelt Radfahrer gibt, die glauben, über den Gesetzen zu stehen, ist auch bei der Polizei bekannt. Wir können nicht an jeder Straßenecke stehen und kontrollieren. Wir müssen auch ein bisschen an die Intelligenz und Eigenverantwortung der Radfahrer appellieren, denn sie gefährden ja nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer.“

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