Bombendrohung in der Millennium City

Ein 34-jähriger Mann hat am Vormittag in der Millennium City in der Brigittenau damit gedroht, Sprengstoff zu zünden und seine vierjährige Tochter als Geisel zu nehmen. Er konnte festgenommen werden, das Kaufhaus wurde vorsorglich evakuiert.

Bei seiner Festnahme leistete der Mann Widerstand, hieß es von der Polizei. Der Bereich um den Indoor-Spielplatz Monki-Park in der Millennium City wurde geräumt und war bis kurz nach Mittag durchsucht worden. Anschließend konnte Entwarnung gegeben werden, sämtliche Bereiche waren dann wieder zugänglich.

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Kind ist wohlauf

Der Mann hatte Augenzeugen zufolge gegen 10.30 Uhr lautstark gerufen, dass sein Leben keinen Sinn mehr habe. Er drohte damit Sprengstoff zu zünden und seine vierjährige Tochter als Geisel zu nehmen, sagt Polizeisprecher Paul Eidenberger gegenüber „Radio Wien“. „Der Mann hatte zunächst behauptet, dass er hier keine Polizei sehen will. Die Spezialkräfte der WEGA haben dann die Räumlichkeiten betreten und den Mann dann überraschen können. Das Kind ist sofort von ihm getrennt worden. Es geht dem Mädchen gut.“

TV-Hinweis:

„Wien heute“ hat mit Augenzeugen gesprochen. Den Beitrag sehen Sie um 19.00 Uhr in ORF2 und danach in tvthek.ORF.at.

Etwa hundert Personen befanden sich zum Zeitpunkt der Bombendrohung in dem 2.300 Quadratmeter großen Indoor-Spielplatz. Nachdem ihn die Angestellten daraufhin aufforderten, die Räumlichkeiten im fünften Stock des Gebäudes zu verlassen, drohte er mit der Bombe, erzählte der Geschäftsführer. Seine vierjährige Tochter hielt der Mann fest. „Er forderte danach die Angestellten auf, sie sollen die anderen Kinder aus dem Park zu bringen“, so Eidenberger.

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Polizeisprecher Paul Eidenberger im ORF-Interview

Motiv für Tat unklar

Nachdem der Geschäftsführer über den Vorfall informiert wurde, alarmierte dieser umgehend die Security und diese infolge die Polizei. Aufgrund der Bombendrohung wurde zudem der Verfassungsschutz zum Tatort gerufen, berichtete Eidenberger.

Spürhunde durchsuchten das Stockwerk auf Sprengstoff, dabei wurden auch zwei Taschen kontrolliert, deren Herkunft ungeklärt war - gefunden wurde jedoch nichts. Um 11.40 Uhr wurde die Evakuierung wieder aufgehoben, sagte Eidenberger. Die Vierjährige wurde in eine nahegelegene Polizeiinspektion gebracht, wo bereits die von der Exekutive verständigten Brüder auf sie warteten. Hintergründe und Motive für die Tat waren am frühen Dienstagnachmittag noch nicht bekannt.

Der 34-jährige Mann sitzt in Haft. Während des Einsatzes mussten rund 900 Menschen das Einkaufszentrum verlassen. Auch die Wiener Linien durften die Station Handelskai zeitweise nicht anfahren.