Lerntafel: Bestand vorerst gesichert

Die Wiener Lerntafel bietet Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien Gratis-Nachhilfe. Zuletzt ging dem gemeinnützigen Verein fast das Geld aus. Nun ist der Bestand bis Mitte 2015 gesichert.

Derzeit betreut die Lerntafel 320 Kinder und Jugendliche, Tendenz steigend. Theoretisch können in Wien 15.000 Kinder die Hilfe der Lerntafel brauchen, sagt Lerntafel-Obmann Stefan Unterberger. Betreut werden Kinder zwischen sechs und 14 Jahren, die meisten sind aber zwischen neun und zwölf Jahre alt. 90 Prozent der Schüler der Lerntafel haben nicht Deutsch als Muttersprache.

„Gratis-Nachhilfe“ keine Konkurrenz

Der Unterricht findet in 30 kleinen Kojen in den 600 Quadratmeter großen Räumen der Lerntafel im Einkaufszentrum Simmering statt. Das Interesse ist ungebrochen, trotz der Gratis-Nachhilfe, die seit Beginn des heurigen Schuljahres in den Wiener Volksschulen angeboten wird. „Das ist keine Nachhilfe in den Volksschulen, es ist Förderunterricht für Kinder in einer Gruppengröße von acht bis 14 Schüler und Schülerinnen“, erklärt Lerntafel-Obmann Stefan Unterberger.

Lehrer erklärt Schüler eine Aufgabe

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Zweiter Standort geplant

In der Lerntafel werde im Gegensatz dazu Einzelunterricht angeboten. Die rund 200 Lernhelferinnen und Lernhelfer - vom 15-jährigen Schüler bis zur 79-jährigen Pensionistin - arbeiten ehrenamtlich. Der Verein ist von Spendern und Sponsoren abhängig, um die Fixkosten wie die Miete bezahlen zu können. 35 Euro pro Monat helfen, um ein Kind zu betreuen, sagt Unterberger. Jetzt hilft auch ein Zuschuss vom Sozialministerium. Unterberger will einen zweiten Standort eröffnen, idealerweise im 21. oder im 22. Bezirk. „Er muss in der Nähe einer U-Bahn-Station sein und sollte ebenerdig sein“, sagt der Obmann.

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