500 Flüchtlinge aus Syrien in Österreich

Mehr als 15 Monate nach der ersten Ankündigung ihrer Aufnahme sind die letzten syrischen Flüchtlinge aus einem Kontingent von 500 in Österreich angekommen. Die Familie ist laut Ö1-Morgenjournal nun in Wien untergebracht.

Es sei „ganz wichtig, dass besonders verletzliche Flüchtlinge nach Europa kommen können“, betonte Caritas-Präsident Michael Landau. Im August 2013 hatte die Bundesregierung die Aufnahme von 500 Menschen aus dem Bürgerkriegsland Syrien angekündigt. Bevorzugt sollten dies Frauen, Kinder und Christen sein. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sagte damals, die Flüchtlinge würden binnen „weniger Wochen“ in Österreich eintreffen.

Heuer im Mai waren erst 300 eingetroffen. Zuletzt hatte die Innenminister eine Aufnahme aller 500 bis zum Sommer angekündigt. Heuer im April kündigte Mikl-Leitner die Aufnahme von weiteren 1.000 Syrern an - von diesen sind bisher neun in Österreich, heißt es laut Ö1 von der Flüchtlingsorganisation IOM in Wien.

Verzögerungen bei Aufnahme

Die Aufnahme der Flüchtlinge hat sich wegen verschiedener Umstände verzögert, berichtet das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Es habe etwa in einer Familie, die auf der Liste für die Umsiedelung stand, einen Tuberkulosefall gegeben, der erst behandelt werden musste. In einem anderen Fall habe man den Schulabschluss einer Tochter in Jordanien noch abgewartet.

Zuvor hatte es immer wieder Kritik an der verzögerten Aufnahme von Syrien-Flüchtlingen in Österreich gegeben. Das Dringen der Regierung auf Begünstigung von Christen und die Beteiligung der syrisch orthodoxen Kirche mache die Listenerstellung schwierig, hieß es etwa von Kritikern.

Übergangsquartiere in Erdberg und Alsergrund

In Wien wurden im Herbst für Asylwerber Übergangsquartiere in Erdberg und Alsergrund zur Verfügung gestellt. 350 Personen sind in einer ehemaligen Zollwachschule untergebracht - mehr dazu in Flüchtlingsquartier in Erdberg voll belegt (wien.ORF.at; 16.10.2014).

Bei einer Landeshauptleute-Konferenz in Kärnten wurde beschlossen, dass bis Ende Jänner alle Bundesländer die Asylquoten erfüllen sollen. Derzeit erfüllen zwei Drittel der Bundesländer die Quote nicht. Außerdem sollen sogenannte Verteilerquartiere errichtet werden - mehr dazu in Asyl: Länder beschließen Verteilerquartiere (kärnten.ORF.at; 18.11.2014).

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