Straßenbahn: Siemens prüft Vergabe

Bombardier hat von den Wiener Linien den Zuschlag für 156 neue Straßenbahnen bekommen. Der unterlegene Konkurrent Siemens will Einspruch erheben, berichtete „Die Presse“. Gegenüber wien.ORF.at heißt es von Siemens, dass das noch nicht fix sei.

Am Montag wurde die Entscheidung von den Wiener Linen öffentlich gemacht. Bis zum 10. Dezember läuft die Einspruchsfrist. Erst dann wollen die Wiener Linien Details zu den neuen Niederflurstraßenbahnen veröffentlichen - mehr dazu in 156 Straßenbahnen von Bombardier. Die neuen Flexity-Züge sollen in der Donaustadt gefertigt werden. Das Auftragsvolumen macht 562 Millionen Euro aus.

Neue Straßenbahngarnitur der Wiener Linien

Wiener Linien/DÖLLMANN DESIGN + ARCHITEKTUR Z

So soll Wiens neue Straßenbahngeneration aussehen

Am Mittwochnachmittag sorgte ein Bericht der Online-„Presse“, wonach Siemens beim Verwaltungsgerichtshof gegen die Entscheidung Einspruch erheben will, für Aufregung. Von Siemens heißt es gegenüber wien.ORF.at, dass man jetzt das Vergabeverfahren analysiere und einen Einspruch überlege. Fix sei das aber noch nicht, heißt es.

Wiener Linien: „Transparentes Verfahren“

Für Siemens seien einige Punkte der Entscheidung nicht nachvollziehbar, schreibt die Tageszeitung. So seien die Einstiege bei Bombardier höher. Außerdem würden die ULFs von Siemens 218 Fahrgästen Platz bieten, während im Bombardier-Modell „Flexity“ nur 211 Fahrgäste Platz haben würden. Außerdem habe der ULF um eine Tür mehr, nämlich sieben. Aber: Das Angebot von Bombardier lag preislich unter dem von Siemens.

Bei den Wiener Linien heißt es, man sehe einem möglichen Einspruch von Siemens gelassen entgegen. Der Entscheidung sei ein europaweites, transparentes Verfahren vorangegangen. Die Anforderungen im Kriterienkatalog seien den Anbietern immer klar gewesen und werden von Bombardier erfüllt. Sollte Siemens die Entscheidung beeinspruchen, bleibt dem Verwaltungsgerichtshof sechs Wochen Zeit, um diesen zu behandeln.