Zentralmatura: „Ausdrucken, abgeben, passt“

Bis Freitagabend haben 4.300 Schülerinnen und Schüler ihre vorwissenschaftliche Arbeiten im Rahmen der Zentralmatura hochgeladen, heißt es aus dem Bildungsministerium. Aufgrund der Pannen riet der Stadtschulrat dazu, die Arbeiten auszudrucken.

Am Freitag endete die Abgabefrist für den ersten Teil der drei Bereiche der Zentralmatura. Neben der schriftlichen und mündlichen Prüfung muss jeder der rund 6.100 Wiener AHS-Schülerinnen und Schüler eine sogenannte vorwissenschaftlichte Arbeit (VWA) abgeben. Sie umfasst bis zu 60.000 Zeichen beziehungsweise etwa 20 DIN-A4-Seiten zu einem frei gewählten Thema. Die Idee der VWA ist, die Schüler für ein Hochschulstudium vorzubereiten.

„Ups, das hätte nicht passieren sollen“

Eigentlich sollten die Schüler ihre Arbeiten via Internet auf eine Genehmigungsdatenbank des Bildungsministeriums hochladen. Dabei waren Mitte der Woche Probleme aufgetreten. Sobald die entsprechende Seite aufgerufen wurde, erschien „Ups, das hätte nicht passieren sollen...“ auf dem Bildschirm, ein Hochladen war über Stunden nicht möglich. Das Problem trete nur bei großen Datenmengen auf, hieß es am Mittwoch aus dem Ministerium. Auch Lehrerinnen und Lehrer sollen ein Problem mit dem Server haben, wie „Der Standard“ berichtete. So soll es einigen Lehrern nicht möglich gewesen sein, sich auf der Website der Zentralmatura einzuloggen.

Die Wiener Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ) wurde bereits am Mittwochmorgen mit dem Problem konfrontiert, mehrere Schuldirektoren hatten sich bei ihr gemeldet. „Ich verstehe den Unmut der Schüler. Ich würde mich auch ärgern, wenn ich eine vorwissenschaftliche Arbeit schreibe und dann kann ich sie nicht hochladen“, sagte Brandsteidl gegenüber wien.ORF.at.

Projektteam wurde ausgetauscht

Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) kündigte „sofortige Konsequenzen“ an. Das verantwortliche Projektteam werde mit zusätzlichem Personal verstärkt und bekomme eine neue Leitung. Sie habe bereits eine „genaue Untersuchung der Angelegenheit eingeleitet“, so die Ministerin.

Die mit der Abwicklung beauftragte Linzer Firma sei angewiesen worden, sofort alle technischen Möglichkeiten auszuschöpfen, um das reibungslose Hochladen zu gewährleisten. „Es darf keinerlei Verzögerung mehr geben. Wir haben im Vorfeld bereits Server-Stresstests verlangt und auch auf die zu erwartende Menge hingewiesen. Die Firma hat uns sowohl Kapazität als auch reibungslosen Ablauf vertraglich zugesichert.“

Zentralmatura

APA/Schneider

Bereits die dritte Panne in Folge

Die Schuld sei diesmal aber nicht beim Ministerium oder dem zuständigen Bifie zu suchen, der Fehler liege bei der beauftragten Computerfirma, so Brandsteidl. Bei der Umstellung auf die Zentralmatura war es bereits zu mehreren Pannen gekommen - mehr dazu in oe1.ORF.at und in Panne bei Mathematik-Matura an AHS (wien.ORF.at).

Den Maturanten rät die Stadtschulratspräsidentin „sie sollen sich nicht lange spielen und sich quälen, sondern die ausgedruckte Form ist auch in Ordnung und das ist es“. Kurz: „Ausdrucken, abgeben und dann passts“, sagte Brandsteidl, die nach eigenen Angaben nach wie vor ein Fan der Zentralmatura ist, die Kritik an den zahlreichen Hoppalas aber versteht.

Für die Wahrung der Frist reicht die Abgabe in gedruckter und elektronischer Form (etwa per Mail oder USB-Stick) direkt an der Schule. Beim Hochladen gibt es außerdem Infos, wie die Daten komprimiert werden können, hieß es aus dem Bildungsministerium. Bei dringenden Fragen könnten sich Schüler und Schülerinnen, sowie Eltern unter der Telefonnummer 0664/851 30 49 informieren. Bis Donnerstag hatten laut Heinisch-Hosek knapp 4.800 Maturanten ihre VWA hochgeladen, das ist etwas mehr als die Hälfte der für diese Woche erwarteten Arbeiten.

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