Kriminalität: Mehr Einbrüche, weniger Anzeigen

Die Zahl der Einbruchsdiebstähle hat im Vorjahr zugenommen, dagegen ist die Zahl der Anzeigen insgesamt zurückgegangen. Das geht aus der Kriminalitätsstatistik der Wiener Polizei für das Vorjahr hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Insgesamt wurden in Wien 202.426 Delikte zur Anzeige gebracht, so die Zahlen der Kriminalitätsstatistik. Einen leichten Rückgang gab es aber auch bei der Aufklärungsquote, 34,7 Prozent der Fälle wurden im Vorjahr in Wien aufgeklärt. Diese Rate liegt unter dem österreichweiten Schnitt von 43,1 Prozent - mehr dazu in oesterreich.ORF.at. 2013 wurden in Wien noch 35,2 Prozent der angezeigten Delikte geklärt.

Zunahme bei Wohnungseinbrüchen

Gestiegen sind im Vorjahr in der Bundeshauptstadt Anzeigen bei einzelnen Strafbeständen. Dazu gehören etwa Einbrüche in Wohnungen und Häuser, sie nahmen um rund zwei Prozent zu. 8.907 Mal wurde hier im Vorjahr Anzeige erstattet. Starke Rückgänge gab es bei Kfz-Diebstählen. So wurden 2014 knapp ein Fünftel weniger Fahrzeuge entwendet als im Jahr zuvor, insgesamt 1.774 Mal gab es Anzeigen. Bei gestohlenen Pkw betrug der Rückgang sogar mehr als ein Drittel, 942 Autos „wechselten“ im Vorjahr in Wien auf illegale Weise den Besitzer.

Alle Tötungsdelikte geklärt

Während die Zahl der angezeigten Ladendiebstähle rückläufig war, gab es eine leichte Steigerung von 3,8 Prozent bei Taschendiebstählen. 23.177 derartige Delikte wurden zur Anzeige gebracht - statistisch gesehen 63 pro Tag. Bei Tötungsdelikten gab es 2014 „die niedrigste Zahl seit 1955“, sagte Christof Hetzmannseder, Vorstand des Büros für Zentrale Koordination der Landespolizeidirektion. Alle zehn Fälle seien geklärt worden. 2013 waren es noch 18 Tötungsdelikte gewesen. Im Bereich Gewaltdelikte gab es bei Körperverletzung rund drei Prozent weniger Anzeigen, eine Zunahme von vier Prozent gab es bei Fällen von schwerer Körperverletzung mit insgesamt 1.187 Anzeigen.

50 Prozent mehr Anzeigen wegen Graffiti

Explodiert sind im Vorjahr die Zahlen der Angezeigten Sachbeschädigungen durch Graffiti: Hier gab es eine Steigerung von mehr als 50 Prozent auf 3.652 Fälle. Einen Rückgang um 35,6 Prozent gab es wiederum bei Anzeigen im Bereich Cybercrime. 2.184 Fälle wurden 2014 angezeigt, noch deutlicher war der Rückgang mit 40,6 Prozent auf 1.602 Fälle bei Anzeigen wegen Internetbetrugs. Auch im Bereich Wirtschaftskriminalität wurden weniger Fälle zur Anzeige gebracht, insgesamt 17.702 waren es 2014.

Auch Raubdelikte gab es im Vorjahr weniger - ausgenommen Überfälle auf Juweliere. 20 Mal schlugen Täter 2014 in Wien zu, 2013 waren es 18 Überfälle gewesen. Banken und Postämter wurden im Vorjahr 28 Mal überfallen (2013: 27), Trafiken 24 Mal (2013: 36), Taxifahrer 13 Mal (2013: 18). Massiv zurückgegangen sind Überfälle auf Tankstellen - von 42 auf 15 Fälle im Vorjahr. Insgesamt sei man „zufrieden über die Entwicklung“, sagte Hetzmannseder. Seit dem Jahr 2005 könne man generell von einer „positiven Trendumkehr“ in Wien sprechen.