Mordverdacht: 17-Jähriger in Haft

Der 17-Jährige, der in Liesing einen 31-Jährigen mit einem Messer getötet haben soll, ist heute auf der Südautobahn (A2) bei Vösendorf festgenommen worden. Der Mann irrte auf der Autobahn herum und wurde auf ASFINAG-Kameras gesichtet.

Gegen 8.00 Uhr in der Früh sahen Mitarbeiter der ASFINAG auf den Verkehrskameras einen Fußgänger, der im Bereich einer Betriebsumkehr auf der A2 bei Vösendorf herumirrte. Die Umkehr liegt etwa 200 Meter vor der Abzweigung auf die Außenringautobahn (A 21). Zwei Traffic-Manager der ASFINAG fuhren sofort hin, um den Mann aus dem Gefahrenbereich zu bringen.

Auch die Polizei in Vösendorf wurde alarmiert. Der Mann wurde den Polizisten übergeben, die schnell feststellten, dass es sich um den gesuchten Tatverdächtigen handelt. Der Mann hatte ein Messer eingesteckt, dabei handelte es sich laut Polizei aber nicht um die Tatwaffe.

Verdächtiger sah sein Foto in der Zeitung

„Er war nicht besonders auffällig, aber er war sehr ungepflegt, vermutlich weil er seit einer Woche auf der Flucht war. Er hat bei der Festnahme keinen Widerstand geleistet“, sagt Polizeisprecher Paul Eidenberger. „Er hat gewusst, dass nach ihm gesucht wird und dass er sein Foto in der Zeitung gesehen hat.“ Der Verdächtige wird am Nachmittag mit Hilfe eines Dolmetschers befragt. Die Polizei wird auch prüfen, ob ihm jemand während der Flucht Unterschlupf gewährte.

Der 17-Jährige soll vergangenen Dienstag einen 31-Jährigen in einem Schulungscenter des AMS in Liesing mit mehreren Messerstichen getötet haben. Das Opfer starb am Tatort. Zuvor sollen die beiden Afghanen, die gemeinsam einen Deutschkurs des AMS in der Liesinger-Flur-Gasse besuchten, eine Auseinandersetzung gehabt haben. Laut Zeugenaussagen sei es dabei um Musik gegangen. Am Montag veröffentlichte die Polizei schließlich ein Fahndungsfoto des 17-Jährigen - mehr dazu in Mordverdächtiger auf der Flucht und in Mord in Liesing: Streit um Musik?