Mehr Busspuren für Motorradfahrer

Weitere 40 Busspuren in Wien sollen für Motorräder freigegeben werden. Es hakt allerdings noch bei jenen Spuren, die mit eigenen Ampeln geregelt werden. SPÖ und Grüne haben einen Antrag für die nächste Gemeinderatssitzung angekündigt.

120 Busspuren gibt es in der Stadt, manche davon sind nur mehrere Meter kurz und dementsprechend uninteressant für die Motorradfahrer. 18 Busspuren dürfen bisher auch benutzt werden. Bis zu 40 weitere sollen in den kommenden Wochen dazu kommen. Weil aber das Ampelsignal, das den Bussen der Wiener Linien die Vorfahrt gewährt, für die Zweiradfahrer nicht gilt, ersuchen SPÖ und Grüne nun den Bund um eine Änderung.

Die Möglichkeit zur Mitbenutzung der Bus-Ampel-Anlagen würde bedeuten, dass auch Biker früher losfahren dürfen. Derzeit müssten sie sich an die reguläre Ampel halten, die an den betroffenen Kreuzungen erst später auf Grün schaltet. Wie Gerhard Spitzer, SPÖ-Gemeinderat und Präsident der Red Biker, am Montag erläuterte, würden rund 30 bis 40 Busspuren in diese Kategorie fallen.

Busspur

ORF.at/Dominique Hammer

Antrag von SPÖ und Grünen

Die Öffnung der Busspuren kann Wien selbst bewerkstelligen. Bei der Lichtsignal-Erlaubnis sieht dies anders aus. Hier wäre eine Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO) nötig, wie Spitzer ausführte. In der kommenden Sitzung des Wiener Gemeinderates am Freitag werde darum ein entsprechender Antrag von SPÖ und Grünen eingebracht, in dem der Bund ersucht werde, die gemeinsame Ampelregelung umzusetzen.

Gegenüber „Radio Wien“ zeigte sich Spitzer optimistisch: „Der Verkehrsminister hat mir gesagt, er würde es grundsätzlich begrüßen. Aber es muss natürlich mit den Juristen und Experten noch durchgesprochen werden, weil es sich um eine bundesweite Regelung handelt.“

Opposition: Unnötiger Antrag

Von einem „völlig unnötigen“ Resolutionsantrag sprach am Montag Toni Mahdalik, Verkehrssprecher der Wiener FPÖ. „Innerstädtische Pimperl-Busspuren freizugeben, ist Augenauswischerei und bringt den Bikern herzlich wenig“, so Mahdalik. Die FPÖ fordert eine sofortige Öffnung aller Busspuren für Motorräder.

Der Wiener ÖVP-Obmann Manfred Juraczka verwies darauf, dass die ÖVP bereits 2005 die Öffnung von Busspuren für motorisierte einspurige Fahrzeuge verlangt habe. „Dass nun offensichtlich ein Umdenkprozess eingesetzt hat und anstatt der bisherigen Schmalspurvariante mit einer verwirrenden Liste eine große Lösung angedacht wird, ist zu begrüßen. Doch diesen Versprechungen müssen auch schnell Taten folgen“, so Juraczka.

Liste der Busspuren, die geöffnet werden sollen (Grün hinterlegt sind die bereits offenen Busspuren)

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Links: