Bandion-Ortner verhandelt wieder
Bandion-Ortner ließ sich geduldig fotografieren und filmen. Aber sie war nicht bereit, irgendeine der Fragen zu beantworten. Wie für sie die erste Verhandlung war, ob sie ihre „Todesstrafe“-Aussage („es wird nicht jeden Freitag geköpft“ in Saudi-Arabien) bereue? Sie antwortete - durchaus freundlich, aber bestimmt - immer nur: „Kein Kommentar“ oder „ich sage überhaupt nichts, will gerne meine Arbeit fortsetzen“ - mehr dazu in Bandion-Ortner ab April wieder Strafrichterin.
Von BAWAG zu Suchtgiftdelikt
Der Fall war ein kleines Suchtgiftdelikt mit glimpflicher Strafe für einen geständigen Algerier. Die seit 1994 dem „Landl“ dienstzugeteilte Bandion-Ortner ist jetzt in der Allgemeinen Abteilung tätig - und nicht mehr in der Wirtschaftsabteilung, wo sie mit der Leitung einiger Großverfahren - „Konsum“ oder BAWAG - so bekannt wurde, dass ÖVP-Chef Josef Pröll sie im Jänner 2009 zur Justizministerin machte.
ORF
Kein Verfahren wegen „profil“-Sager
Dies blieb sie nur bis April 2011, der neue ÖVP-Chef Michael Spindelegger ersetzte sie durch Beatrix Karl. Die karenzierte Strafrichterin kam zunächst bei der Internationalen Korruptionsakademie IACA in Laxenburg unter, 2012 wurde sie stellvertretende Generalsekretärin des umstrittenen „Internationalen König-Abdullah-Zentrums für interreligiösen und interkulturellen Dialog“ in Wien - mehr dazu in Abdullah-Zentrum: Bandion-Ortner tritt zurück.
Als solche gab sie dem „profil“ im Herbst 2014 ein Interview, das nicht nur ihr, sondern auch dem „Zentrum“ viel Kritik einbrachte. Ende Jänner 2015 trat Bandion-Ortner zurück; ein Disziplinarverfahren wegen ihres „profil“-Interviews blieb ihr erspart, weil sie als Generalsekretärin des König Abdullah-Zentrums Immunität genoss - mehr dazu in Bandion-Ortner: Kein Disziplinarverfahren.