379 Minderjährige in Österreich vermisst

379 Kinder und Jugendliche sind derzeit in Österreich als vermisst gemeldet, rund die Hälfte davon stammt aus Wien. Am internationalen Tag der vermissten Kinder verweist das Bundeskriminalamt (BK) auf die Suche per Facebook und App.

Die meisten Abgängigen tauchen laut Bundeskriminalamt innerhalb weniger Tage wieder auf. Inklusive Erwachsener sind in Österreich derzeit 866 Menschen als abgängig gemeldet. Die Gesamtzahl der abgängigen Personen werde in den nächsten Jahren stark abnehmen, hieß es vom Bundeskriminalamt. Von den derzeit 203 Vermisstenfällen aus dem Jahr 2014 werden in fünf Jahren nur mehr etwa 20 Personen abgängig sein.

„Von den 379 vermissten Minderjährigen sind 143 unter 14 Jahre alt“, sagte BK-Sprecher Mario Hejl. Knapp die Hälfte der abgängigen Kinder und Jugendlichen stammt aus Wien. Für die Abgängigkeit von Minderjährigen gibt es laut BK verschiedene Gründe wie schulische Probleme, Konflikte mit den Erziehungsberechtigten oder auch jugendlichen Leichtsinn und Auflehnung gegen Autoritäten. Durch das Verschwinden wollen sie oft ein „Zeichen“ setzen.

Suche per Facebook und App

Mit der Suche nach Vermissten befassen sich neben dem BK die Polizeiinspektionen und Landeskriminalämter. Im September 2013 wurde im das Kompetenzzentrum für abgängige Personen geschaffen, hier stehen unter anderem auch Prävention und Beratung im Mittelpunkt der Arbeit. Bei öffentlichen Fahndungen werden neben Fotoveröffentlichungen in klassischen Medien zunehmend auch die Facebook-Seite des BK und die Polizei-App miteinbezogen - mehr dazu in Polizei fahndet nun mittels App (wien.ORF.at; 21.7.2013).

Auch auf Infoscreens in und um öffentliche Verkehrsmittel in Wien, Graz, Linz, Innsbruck, Klagenfurt und Eisenstadt werde nach Abgängigen gesucht, die sich aktuell in der jeweiligen Stadt aufhalten könnten, erläuterte Hejl - mehr dazu in Polizei sucht auf Infoscreens nach Vermissten (wien.ORF.at; 4.5.2015).

Bei Fällen von zumindest drei vermissten Personen in der jüngeren Vergangenheit hätten Fahndungen auf Facebook und in der Polizei-App zum Erfolg geführt, betonte der Sprecher. Hilfe - sowohl für Ausreißer als auch für besorgte Angehörige - bietet auch die europaweit einheitliche Hotline für vermisste Kinder unter der Nummer 116000.

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