Mailath-Pokorny: Kein Ende für Restitution

Berichte zur Restitution aus Kunstgegenständen der Stadt Wien werden heute dem zuständigen Ausschuss im Gemeinderat vorgelegt. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) hat sich davor gegen einen Schlussstrich bei der Restitution ausgesprochen.

„Solange noch Kunstgegenstände auftauchen, die vor oder während der NS-Zeit geraubt wurden, ist es ebenso unsere moralische wie rechtliche Verpflichtung, diesen Raub aufzuklären und die Kunstgegenstände den rechtmäßigen Eigentümern zurückzugeben“, so Mailath-Pokorny, „wir haben zu früh die Decke des Schweigens darüber gebettet, als dass wir uns jetzt durch Verjährung diesem Unrecht wieder entziehen könnten.“

Dem Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft werden am Dienstag der dreizehnte und vierzehnte Bericht über Übereignungen von Kunst- und Kulturgegenständen aus den Sammlungen der Museen der Stadt Wien, der Wienbibliothek sowie des Jüdischen Museums vorgelegt.

Überprüfung von 24.300 fraglichen Erwerbungen

Seit 1999 wurden von den Museen der Stadt Wien 24.3000 fragliche Erwerbungen auf die Rechtmäßigkeit überprüft. Insgesamt wurden 7.268 Objekte restituiert. Aus dem Wien Museum wurden bisher 4.400 Objekte aus 48 Sammlungen an die ursprünglichen Eigentümer oder deren Rechtsnachfolger ausgefolgt. Aus der Wienbibliothek waren es 2.855 Objekte, wobei ein Großteil wieder angekauft wurde.

Aus dem Jüdischen Museum wurden im Berichtszeitraum insgesamt 13 Objekte an die ursprünglichen Eigentümer oder deren Rechtsnachfolger restituiert. Betroffen war etwa ein Gemälde des 1945 im Exil verstorbenen Malers Jehudo Epstein - mehr dazu in Jüdisches Museum restituiert Epstein-Gemälde (wien.ORF.at; 19.9.2014).

Restitutions-Krimi aus Hollywood

Mit dem wohl spektakulärsten Restitutionsfall in Österreich beschäftigt sich ein Hollywood-Krimi, der in dieser Woche auch in Österreichs Kinos anläuft: Der Kampf um die Rückgabe der „Goldenen Adele“ von Gustav Klimt. Helen Mirren als Maria Altmann, Ryan Reynolds als ihr Anwalt und Daniel Brühl als Aufdeckerjournalist Hubertus Czernin sind in den Hauptrollen zu sehen. Der Staat Österreich bekommt sein Fett ab, Kritik gab es im Vorfeld aber an einigen Filmszenen, die nicht der Realität entsprechen - mehr dazu in Hollywood, die Nazis und Österreich (news.ORF.at).

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