Nur wenige Spitäler sind klimatisiert

Viele leiden unter der extrem langen Hitzewelle. Besonders unangenehm ist sie für Spitalspatienten, denn viele Wiener Krankenhäuser sind nicht klimatisiert. Gut gekühlt sind nur das AKH und die Rudolfstiftung.

Die Operationsräume und die Intensivstationen sind in allen städtischen Spitälern klimatisiert. Schwitzen müssen Patienten allerdings in ihren Krankenzimmern. Denn nur im AKH und in der Rudolfstiftung gibt es in allen Räumen kühle Luft.

Ein Betroffener im Donauspital berichtet von unerträglicher Hitze in der Bettenstation der Kinderchirurgie mit den teilweise südwärts ausgerichteten Zimmern: Für die kranken Kleinkinder und deren Eltern stellt das eine zusätzliche Belastung dar. Auf Anfrage gibt es immerhin einige mobile Klimageräte.

Krankenbett

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Keine Klimatisierung für Krankenzimmer

Klimatisierung wäre zu teuer

Beim Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) kennt man das Problem schon lange. Eine Lösung wäre aber nur mit enormem Kostenaufwand möglich, meinte ein Sprecher. Derzeit behelfe man sich mit gezieltem Lüften in der Nacht und der Verwendung von Rollos und Jalousien. Tagsüber greife man auch auf kühlende Tücher zurück.

Zudem werden anstrengende Therapien bei extremer Hitze eher vermieden. Der Sprecher verweist auch darauf, dass die meisten KAV-Spitäler älter als 80 Jahre seien und sich aufgrund der Altbausubstanz nicht so sehr aufheizten.

Wer von der Hitze profitiert

Noch dauert die Rekordhitze an. Ventilatoren sind bereits in vielen Geschäften ausverkauft. Einen Ansturm gibt es auch auf jene Firmen, die sich auf Klimaanlagen spezialisiert haben. Eine Klimaanlagenfirma in Meidling etwa verkaufte bisher bereits um 40 Prozent mehr Geräte als im Sommer des Vorjahres. Im Schnitt kommt eine Klimaanlage auf 4.000 Euro. Wer jetzt bestellt, bekommt die Anlage erst Anfang Oktober eingebaut.

Zu den Hitzegewinnern gehören auch die Freibäder - mehr dazu in Bäder verzeichnen Besucherrekord (wien.ORF.at). Auch beim Sporthandel freut man sich, vor allem Bademode wird derzeit weiter stark abgesetzt. Die Gastronomie zählt ebenfalls zu den Gewinnern, auch wenn die Menschen nun eher später in die Lokale und Schanigärten kommen.

Die Verlierer der Hitze

Wenig Freude bereitet die andauernde Hitzewelle dagegen den Bauern in Wien. Wegen der Trockenheit könnte es heuer bis zu 50 Prozent weniger Ertrag als im Schnitt geben, etwa beim Mais und bei den Sonnenblumen. Auch beim Wein werden Einbußen befürchtet, die Lese beginnt früher - mehr dazu in Weinlese wegen Hitze früher. Bei der Rettung sind derzeit 20 Prozent der Einsätze hitzebedingt. Hitzewellen wird es künftig häufiger geben - mehr dazu in Hitze wird Gefahr für die Gesundheit.

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