„Chess Open“ mit Rekordteilnehmerfeld

Die 19. Vienna Chess Open haben am Samstag mit einem Rekordteilnehmerfeld begonnen. Bis zu 850 Schachspieler werden bis 23. August um ein Preisgeld von insgesamt 20.000 Euro kämpfen. Der Eintritt für Zuschauer ist frei.

Mit den 850 Teilnehmern aus 52 Nationen veranstaltet der Wiener Schachverband das größte Schachturnier Westeuropas, sagt Turnierdirektor Johann Pöcksteiner gegenüber wien.ORF.at. Österreichs Hoffnungen beim alle zwei Jahre ausgetragenen Schachfestival ruhen auf Mitropacup-Sieger David Shengelia.

„Wir haben gute Aufbauarbeit geleistet“, sagt der Turnierdirektor. Schon 2008 habe es 600 Teilnehmer gegeben. „Die Teilnehmer schätzen die Organisation und das Rahmenprogramm. Das spricht sich mittlerweile weltweit herum“, sagt Pöcksteiner. In Wien sei Schach ein Sport, der immer beliebter wird. „Wir machen viel Werbung, sind viel an den Schulen.“ Bei den „Vienna Chess Open“ wird auch ein Turnier für Jugendliche und Anfänger veranstaltet. „Auch da gibt es heuer mehr Anmeldungen.“

Schachspieler im Rathaus

Wiener Schachverband / Betti Plach

Vienna Chess Open in festlichem Ambiente

Ehemaliger Carlsen-Trainer in Wien dabei

Ebenfalls in Wien mit dabei ist der norwegische Großmeister Simen Agdestein, ehemaliger Trainer und Entdecker von Schach-Weltmeister Magnus Carlsen. Der Norweger hat ein Buch über die Zeit als Trainer des Ausnahmetalents geschrieben, sein Bruder Espen ist heute Carlsen-Manager.

Vor allem hat Agdestein auch auf die körperliche Fitness, Carlsens Erfolgsgeheimnis, Wert gelegt. Ein Spiel dauert oft fünf oder sechs Stunden. „Dabei bringt ein Schachspieler eine Leistung wie ein Fußballspieler in 90 Minuten“, sagt Pöcksteiner. Carlsens Fitness bringe in entscheidenden Phasen dann oft den Sieg, so der Turnierdirektor.

Agdestein ist selbst seit 1985 Großmeister, war aber auch ein Profi-Fußballer: Acht Mal hat er in Norwegens Nationalteam gespielt - auch im Mai 1989 beim 4:1-Sieg gegen Österreich. Agdestein kommt mit einem Nachwuchsteam zum Vienna Chess Open: "Das ist Norwegens „Next Generation", potenzielle Carlsen-Nachfolger“, so der Großmeister.

Schachspieler im Rathaus

Wiener Schachverband / Betti Plach

Hobbyspieler fordern Österreichs Nummer eins

Parallel zum Hauptturnier bestreitet Österreichs Nummer eins, Markus Ragger (Weltranglisten-55.), einen Wettkampf über mehrere Runden gegen den aserbaidschanischen Großmeister Shakhriyar Mamedyarow, Nummer 22 der Welt. Raggers Ziel ist ein Platz unter den Top 50 der Welt.

Hobby- und Vereinsspieler haben die Gelegenheit, sich mit Ragger beim Simultanschach zu messen und 1.000 Euro zu gewinnen. Das Turnier im Rathaus kann bei freiem Eintritt besucht werden. Die Top-Partien werden online live übertragen.

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