Strache braucht nach Wahlkämpfen „Entgiftung“

Radio Wien begrüßt die Spitzenkandidaten für die Wien-Wahl zum Frühstück. Heinz-Christian Strache (FPÖ) präsentierte sich als Workaholic mitten im Wahlkampf mit heiserer Stimme. Nach Wahlkämpfen brauche er „Entgiftung“, sagte er.

Nach nur vier Stunden Schlaf präsentierte sich der FPÖ-Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache nicht ganz fit im Radio-Wien-Studio. Wahlkämpfe verlangen von Strache alles ab. Zusätzlich zu Wien war er in den letzten Wochen auch in Oberösterreich unterwegs. In Wahlkampfzeiten steigt sein Zigarettenkonsum. „Ich rauche seit meinem 15. Lebensjahr. In Wahlkampfzeiten können es 40 Zigaretten sein, sonst 20.“ Strache trinkt Kaffee, am liebsten mit Milchschaum. „Tee gibt es nach Wahlkämpfen, da lebe ich dann Entgiftung.“

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Strache beantwortet Hörerfragen

Letzter Tauchurlaub auf den Malediven

Warum er auf der Bühne immer so schreien muss? Das fragte eine Radio-Wien-Hörerin. „Bei einer Platz- oder Bierzeltveranstaltung, da spielt die Stimmung eine Rolle, da kann es emotional werden. Man hört sich auf der Bühne oft selbst gar nicht, da hat man den Eindruck, man ist zu leise. Ich habe auch ein kräftiges Organ. Ich habe ja auch etwas zu sagen, ich brauche mich nicht zu verstecken“, sagte Strache. In Wahlkampfzeiten kommen „die Liebsten zu kurz“, sagte Strache. „Ich bin dankbar, dass meine Kinder dafür Verständnis haben. Ich hole das dann nach den Wahlkämpfen nach.“

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Strache über seine Hobbys

Strache

ORF/Polevkovits

Strache im Radio-Wien-Studio

Strache im Wordrap:

  • Teenager: Lange vorbei, war wundervolle Zeit, habe viele Erfahrungen gesammelt
  • Emanzipation: Wichtig und notwendig, ich liebe starke Frauen
  • Beamtenstadt: Wien ist exzellent verwaltet, tolle Beamte
  • Radfahrer: Fahr ich gerne, beruflich nicht
  • Vegan: Jeder, wie er glaubt. Jeder soll sein Leben frei bestimmen.

Strache wünschte sich „Wiener Blut“ von Falco. „Einer der ganz Großen, die Nummer gefällt mir sehr gut.“ Dann wollte Strache noch „Something I Need“ von One Republic hören. „Ein wundervolles Lied, das die Liebe besingt. In schwierigen Zeiten stellt die Liebe eine große Kraft dar“, sagte der FPÖ-Spitzenkandidat. „Ich bin ein Workaholic, ich arbeite sehr viel und intensiv.“ Manchmal bleibt auch Zeit für Hobbys. Neben Lesen und Schach betreibt Strache gerne Sport. Er läuft, fährt Mountainbike und taucht manchmal. Sein letzter Tauchurlaub ging auf die Malediven. „Ich habe es gerne angenehm und warm beim Tauchen“, sagte Strache. Wie lange ist das her? „Schon über ein Jahr.“

Strache hätte gerne einen Hund als Haustier, dafür bleibt aber keine Zeit. „Einen Wadlbeißer?“, fragte „Guten-Morgen-Wien“-Moderator Bernhard Vosicky. „So wies Herrl, so das Gscherl, heißt es immer. Ich bin ja auch ein liebenswerter Mensch, so wäre dann auch mein Hund“, entgegnete Strache, der sich als gesellig und offen beschrieb. „Lachen ist wichtig und gesund, ich lache gerne, es gibt viele Momente, wo einem das Lachen vergehen kann.“

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Strache im Wordrap

Strache möchte Wiener Bürgermeister werden, betont er immer wieder. Der Witz, den er erzählte, beschäftigte sich auch mit diesem Beruf: „Wissen Sie, warum der Rathausplatz so sauber ist? Weil angeblich jeder Bürgermeister jeden Tag mit einem Fetzn drübergegangen sein soll.“ Die Schätzfrage „Wie viele Bürgermeister gab es in Wien seit 1945?“ konnte Strache nicht korrekt beantworten. „Acht“ wäre richtig gewesen. „Als 1969 Geborener fängt meine politische Sozialisation später an“, rechtfertigte er sich.

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Das Radio-Wien-Wahlversprechen

Strache möchte mehr als 30 Prozent erreichen. Schafft er das, wird er mit dem Rauchen aufhören, versprach er im Radiostudio.

Entspannung auf Ibiza

Strache hat zwei Kinder im Alter von 13 bzw. 15 Jahren. Rebellieren die Kinder manchmal? „Das gehört dazu, einen Standpunkt zu vertreten“, sagte Strache, der als Zahntechniker arbeitete, bevor er in die Politik ging. „Ich wollte immer einen guten Beruf erlernen und selbstständig werden. Das habe ich erreicht. Ich habe auch Geschichte und Philosophie studiert. Da bin ich draufgekommen, das ist eher brotlos, daher habe ich mich für das Unternehmertum entschieden“, so Strache über seinen nicht ganz linearen beruflichen Werdegang.

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Strache spielt „Schätzen Sie Wien“

Strache geht zum dritten Mal bei einer Wien-Wahl als Nummer eins der FPÖ ins Rennen. Der 46-Jährige wurde 1969 in Wien geboren und erlernte zunächst den Beruf des Zahntechnikers. 1991 machte er in Landstraße seine ersten Schritte in der Bezirkspolitik. 1996 zog er in den Gemeinderat ein, 2004 wurde er zum Landesobmann gekürt. Seit 2005 ist er Bundesobmann der Freiheitlichen.

Strache möchte mit der FPÖ mehr als 30 Prozent erreichen. „Je höher, desto besser. Wir haben auch die Chance, stärkste Partei zu werden.“ Welche Partei ihn dann aber zum Bürgermeister - sein deklariertes Ziel - machen soll, ist fraglich. Heinz-Christian Strache ist derzeit für dieses Ziel „fast rund um die Uhr“ im Einsatz. Er ging in die Politik, „um für die Menschen etwas zu bewegen“, wie er im Radio-Wien-Fragebogen sagt.

Sein Lieblingsplatz in Wien ist der Stephansplatz. „Er stellt das Herzen Wiens dar und hat eine wundervolle Architektur.“ Strache kocht am besten Tafelspitz und Schnitzel und trinkt am liebsten Wasser. Er entspannt bei Musik und mit seinen Kindern auf Ibiza. Strache ist derzeit Single und wettet nicht. Er nennt seine Mutter als Vorbild und würde als Zahntechniker arbeiten, wenn er nicht in der Politik wäre. Die Stunde im „Guten-Morgen-Wien“-Studio endete mit „I am from Austria“ von Rainhard Fendrich.

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Strache erzählt einen Witz

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