Flüchtlinge: Diskussion um Schutzmasken

Durch Gruppen von Flüchtlingen gibt es laut Gesundheitsministerium kein erhöhtes Infektionsriskio für Einsatzkräfte. Die Wiener Polizei hat zurückgewiesen, dass es ein Verbot für Mundschutz gibt, das hatte die FPÖ behauptet.

„Das Tragen von Mundschutz durch Einsatzkräfte hat eine starke Signalwirkung. Aus diesem Grund durfte diese unnotwendige Maßnahme nicht dem Belieben des Einzelnen überlassen bleiben, da es nicht Aufgabe der Polizei sein kann, falsche Ängste in der Bevölkerung zu schüren. Das sinnlose Tragen von Mundschutz durch Polizistinnen und Polizisten wird daher von der Landespolizeidirektion nicht unterstützt. Ein ausdrückliches Verbot wurde und wird unter Berücksichtigung der großen Belastung der Einsatzkräfte nicht ausgesprochen“, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung der Wiener Polizei.

Zuvor hatte Nationalratsabgeordnete Dagmar Belakowitsch-Jenewein (FPÖ) von einer Weisung für ein Verbot von Mundschutz für Polizisten, die in Wien in Kontakt mit Flüchtlingen sind, gesprochen. Werner Herbert, freiheitlicher Bereichssprecher für den öffentlichen Dienst, verwies darauf, dass Beamte in Nickelsdorf sehr wohl einen Mundschutz tragen würden. Es sei nicht einzusehen, warum es für die Beamten in Nickelsdorf eine andere Gefährdungslage geben solle als für die in Wien, so Herbert.

Wiener Polizei: „Grundlose Verunsicherung“

„Unter den Einsatzkräften und Helfern, die sich mit der Bewältigung des Flüchtlingsstroms befassen, verwendeten einige wenige aus Privatinitiative Mundschutz, weil sie sich davon fälschlich Schutz vor möglichen Krankheiten versprachen. Dies führte zu grundloser Verunsicherung aller anderen Einsatzkräfte“, hieß es dazu am Donnerstag von der Wiener Polizei. Die Polizei verwies auch darauf, dass sich einzelne Verdachtsfälle von TBC-Erkrankungen nach medizinischen Untersuchung im Krankenhaus nicht bestätigt hätten.

In Zusammenarbeit mit Hygieneexperten, dem Arbeitsinspektorat, dem Roten Kreuz sowie unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Europäischen Zentrums für Krankheitskontrolle (ECDC) hat das Gesundheitsministerium das Risiko einschätzen lassen. Obwohl kein erhöhtes Infektionsrisiko besteht, wird dennoch die „regelmäßige Durchführung einer gründlichen Händehygiene in Form von Waschen mit warmem Wasser und Flüssigseife sowie Abtrocknen mit Einmal-Handtüchern für alle betroffenen Berufsgruppen und für Hilfskräfte“ empfohlen.

Medizinisches Personal sollte laut Gesundheitsministerium bei der Betreuung und Behandlung infektiöser Personen vorsichtiger sein. „Für diese Personen gelten die üblichen medizinischen Schutzmaßnahmen (Handschuhe, Masken, Schutzkleidung)“, heißt es. In der derzeitigen Situation bestehe eine geringe Ansteckungsgefahr mit Tuberkulose.