Arbeitslosigkeit in Wien steigt weiter

Am Arbeitsmarkt ist weiterhin keine Entspannung in Sicht: Inklusive der Personen in Schulungen stieg die Arbeitslosigkeit im Wien im September im Vergleich zum Vorjahr um 10,3 Prozent. Ältere haben es weiter schwer.

Im September stieg die Zahl der als arbeitslos vorgemerkten Personen im Jahresvergleich um 17,1 Prozent auf 119.354. Allerdings besuchten nur noch 27.957 Menschen, und damit um 11,7 Prozent weniger, Schulungen. Nachdem die Zahl der Schulungsteilnehmer in den vergangenen Monaten stetig gesunken ist, stieg sie im September im Vergleich zum Vormonat wieder um mehr als 5.300 Personen, wie das AMS Wien am Donnerstag per Aussendung mitteilte. Man freue sich, nun wieder mehr Menschen Qualifizierungsmaßnahmen anbieten zu können, so die AMS-Wien-Chefin Petra Draxl.

Vor allem die älteren Arbeitssuchenden haben es weiterhin schwer: Die Zahl der über-50-jährigen Arbeitslosen stieg um 22,9 Prozent. Für diese Gruppe werde man heuer voraussichtlich mehr als 20 Mio. Euro Eingliederungsbeihilfen an Unternehmen auszahlen, die Ältere beschäftigen. Zudem investiere man für diese Zielgruppe 17 Mio. Euro in Transitarbeitsplätze bei sozialökonomischen Betrieben, so Draxl. Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren kletterte hingegen nur um 5,2 Prozent nach oben.

Mehr als 12.000 arbeitslose Flüchtlinge

Sieht man sich die einzelnen Branchen an, waren der Einzelhandel (plus 18,6 Prozent), die Warenproduktion (plus 16,6 Prozent), Hotellerie und Gastronomie (plus 15,6 Prozent) und der Bau (plus 14,4 Prozent) besonders betroffen. Allerdings gibt es auch wieder mehr offene Stellen am Wiener Arbeitsmarkt: Das AMS verzeichnete im Vergleich zum Vorjahresmonat hier ein Plus von 3,7 Prozent.

Derzeit sind beim Wiener AMS zudem 12.850 Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte als arbeitslos vorgemerkt bzw. in Schulungen. Nun gehe es um die rasche Integration in den Arbeitsmarkt, betonte Draxl. Dabei soll der Kompetenzcheck helfen, der bereits vorhandene Qualifikationen und Abschlüsse aus den Herkunftsländern abklären soll. Die Ausschreibungsplanung sei bereits gestartet - 2016 sollen bis zu 9.000 Menschen von dem Programm profitieren, hieß es - mehr dazu in AMS checkt Flüchtlinge.

Österreichweit ein Plus von 6,1 Prozent

Die Zahl der Arbeitslosen steigt weiter. Inklusive AMS-Schulungsteilnehmern waren Ende September 391.417 Personen ohne Job, ein Plus von 6,1 Prozent. Eine deutliche Verbesserung gab es aber bei der Jugendarbeitslosigkeit - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

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