Fluchtweg abgeschnitten: 30 Menschen gerettet

Ein Wohnungsbrand in Wien-Landstraße hat am Dienstag den Bewohnern eines fünfstöckigen Hauses die Fluchtwege abgeschnitten. Die Wiener Berufsfeuerwehr rettete insgesamt 30 Menschen aus dem Gebäude.

Die 66-jährige Mieterin der Brandwohnung gab gegenüber der Polizei an, dass sie von einem lauten Knall aufgewacht ist. Ein Teil der Wohnung sei schon in Flammen gestanden, sie habe noch selbst versucht, diese zu löschen, sagte Polizeisprecherin Michaela Rossmann. Nachdem dies misslang, flüchtete die Frau barfuß aus der Wohnung und verständigte die Nachbarn.

Brand in Wien-Landstraße: 30 Menschen gerettet

MA 68 Lichtbildstelle

Eine Wohnung brannte völlig aus

Gegen 5.30 Uhr wurden die Einsatzkräfte alarmiert. Bereits bei der Anfahrt der Feuerwehr langten zahlreiche weitere Notrufe ein. Da dichter Rauch bereits in den umliegenden Straßenzügen des fünfstöckigen Wohnhauses in der Trubelgasse war, alarmierte die Feuerwehr weitere Einsatzkräfte nach.

Ein Mann wurde ins Spital gebracht

Kurz nachdem diese das Haus erreicht hatten, zerbarsten die Fenster der Brandwohnung im dritten Stock, Flammen schlugen aus drei straßenseitigen und zwei hofseitigen Fenstern. Da auch die betroffene Wohnungstür bereits völlig durchgebrannt und damit das Stiegenhaus verraucht war, wurde den Bewohnern der Fluchtweg abgeschnitten. Zahlreiche Menschen riefen bereits an den Fenstern um Hilfe.

Brand in Wien-Landstraße: 30 Menschen gerettet

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Mehrere Atemschutztrupps kontrollierten die betroffenen Wohnungen und brachten mittels Fluchtfiltermasken 25 Menschen in Sicherheit. Mittels Drehleiter wurde eine fünfköpfige Familie, die sich oberhalb der Brandwohnung befand, gerettet. Unverletzt blieb die Mieterin der Brandwohnung, sie meldete sich während des Einsatzes bei der Feuerwehr.

Die Wiener Berufsrettung war mit Teilen des Katastrophenzugs sowie mehreren Rettungsfahrzeugen an Ort und Stelle. „Wir haben 24 Personen begutachtet“, sagte Sprecher Andreas Huber. Ein 67-jähriger Mann wurde mit Verdacht auf eine leichte Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht.

40 Feuerwehrleute im Einsatz

Insgesamt 40 Einsatzkräfte der Feuerwehr löschten mittels vier Leitungen. Von außen wurde straßen- und hofseitig die Brandausbreitung in das darüberliegende Geschoß verhindert. Durch den massiven Einsatz wurde das Feuer rasch unter Kontrolle gebracht, die Wohnung brannte vollständig aus. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis Dienstagvormittag.

Die Feuerwehr wies darauf hin, dass Betroffene bei solchen Bränden bei „verrauchtem Fluchtweg oder Stiegenhaus in der Wohnung bleiben sollen“, sagte Sprecher Gerald Schimpf. Wenn Fenster und Türen dicht sind, ist es da im Brandfall am sichersten.