Gesamtschule: Opposition gegen Grüne

Keine Zustimmung finden die Änderungswünsche der Wiener Grünen an der geplanten Gesamtschule bei der Opposition. Die Grünen fordern ja, dass an weit mehr als 15 Prozent der Standorte die Gesamtschule getestet wird.

Nicht festlegen will sich der Wiener Stadtschulrat, was die Vorschläge der Wiener Grünen anbelangt, etwa in den Wiener Bezirken Floridsdorf und der Donaustadt ausschließlich nur noch die Gesamtschule anzubieten. Aus dem Stadtschulrat heißt es dazu lediglich, dass sämtliche Möglichkeiten geprüft würden. Gespräche mit Experten seien bereits am Laufen.

Opposition in Ablehnung einig

Konkreter ist da die Wiener FPÖ. Um die Beibehaltung des Bildungsniveaus gewährleisten zu können, brauche es keinen bildungspolitischen Einheitsbrei, sondern weiterhin ein Schulsystem mit Volksschule, Hauptschule und Gymnasium.

Die Wiener ÖVP kritisiert, dass die SPÖ und Grüne nicht einmal bei der Umsetzung der Modellregion zur Gesamtschule einig seien. Die grüne „Bevormundungspartei“ plane einen Anschlag auf die Wahlfreiheit der Schüler und Eltern.

Die Wiener NEOS teilen hingegen die Kritik der Grünen, dass für eine Modellregion 15 Prozent nicht ausreichend sind. Allerdings glauben sie nicht, dass die flächendeckende Gesamtschule in Floridsdorf und der Donaustadt funktionieren wird. Es brauche vielmehr eine Diskussion über eine umfassende Schulautonomie.

Grüne kritisieren 15-Prozent-Regelung

Modellversuche an weit verstreuten Standorten hätten keinen Sinn, hatte der Klubobmann der Grünen in Wien, David Ellensohn, zuvor im Ö1-Morgenjournal betont. Die Gesamtschule solle an allen Schulen jenseits der Donau getestet werden. Es sei sicher keine schlechte Idee, das in den beiden Bezirken über der Donau einmal zu bewerten, so Ellensohn. Die 15-Prozent-Obergrenze sei in Wien jedenfalls „inakzeptabel“.

Ellensohn will eine Modellregion auch nicht nur jenseits der Donau, sondern in möglichst vielen Bezirken Wien. Für Ellensohn denkbar wäre auch, dass je nach Bundesland unterschiedliche Limits gelten. „Ob einzelne Bundesländer gar nichts machen, oder ob es einzelne Bundesländer gibt, die alles umsetzen können“, so Ellensohn.

Vor allem Vorarlberg sollte die Gesamtschule flächendeckend testen dürfen, so wie von der schwarz-grünen Landesregierung gewünscht, sagte auch der Wiener Grüne. Kommt das nicht, wollen die Grünen im Nationalrat gegen die Bildungsreform stimmen. Ellensohn unterstützt die Linie des grünen Nationalratsklubs.

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