Geschäft mit Sicherheit boomt

Die Zahl angezeigter Einbrüche in Wien ist im Vorjahr gesunken. Dennoch ist das Geschäft mit Alarmanlagen und Sicherheitstüren zuletzt um 20 Prozent gestiegen. Das Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit steigt offenbar.

Laut der am 17. März veröffentlichten Kriminalstatistik 2015 ist in Wien die Zahl der angezeigten Einbruchsdiebstähle in Wohnungen und Wohnhäuser um 20,6 Prozent zurück. 7.069 Anzeigen bedeuteten etwas mehr als 19 Fälle pro Tag. Die Aufklärungsquote stieg von 6,2 auf 7,6 Prozent, berichtete der Leiter des Landeskriminalamts Wien, Josef Kerbl. Es sei anteilsmäßig auch häufiger beim Einbruchsversuch geblieben, was Kerbl auf verstärkte Präventionsarbeit sowie eine bessere Sicherung der Eigenheime zurückführte.

Und damit dürfte Kerbl nicht so falsch liegen, denn das Geschäft der Anbieter von Sicherheitsmaßnahmen geht offenbar gut.

Sicherheitstür

ORF

Sicherheitstür mit roten Stahlstäben im Sichtfenster

Sicherheitstüren als Barriere

Kostenlose Tipps gegen Einbrecher gibt es im kriminalpolizeilichen Beratungszentrum in der Andreasgasse in Wien-Neubau. Dort sind auch die neuesten Sicherheitsschlösser und Videoüberwachungssysteme ausgestellt.

„Bei den Wohnungen ist es so, die Täter fahren mit dem Aufzug nach oben in den letzten Stock, gehen das Stiegenhaus runter, Wohnung mit drei Schlössern, mit zwei Schlössern, dann findet er eine mit einem Schloss, dort macht er den Einbruch. Das heißt, sie suchen in der Regel den leichtesten Weg, denn was will der Täter? Schnell raus, mit wenig Lärm und wenn möglich ohne Zeugen“, so Josef Janisch vom Kriminalpolizeilichen Beratungsdienst.

Guter Schutz mit Sicherheitstüren

Die klassische Sicherheitstür samt gutem Schloss ist zwar teuer, kann aber mit herkömmlichen Werkzeug nicht geknackt werden, sagen die Kriminalisten: „Das Türblatt ist verstärkt entweder mit Stahlstäben oder einer durchgehenden Metallplatte. Weiters ist dabei ein Sicherheitsbeschlag mit Aufbohrschutz und Abreißschutz. Und weiters haben sie hier einen Mehrfachverriegelung.“

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 23.3.2016, 19.00 Uhr, ORF 2 und danach in tvthek.ORF.at

Mehrfachverriegelung, Schutzbeschlag, der Türkörper selbst muss schon entsprechend stark ausgefertigt sein, sonst bringt auch ein Schloss nichts. Es müsse natürlich auch eine Ö-Norm geprüfte Sicherheitstüre sein, sagt Johann Burgstaller, Innungsmeister der Tischler: „So bekommt man auch die Förderung der Stadt Wien. Für eine einflügelige Tür 400 Euro, für eine zweiflügelige Tür bis zu 800 Euro.“

Kameras, Alarmanlagen und Folien

Kameras mit Bewegungsmeldern liefern gestochen scharfe Bilder. Bei Alarmanlagen empfiehlt sich das Nachrüsten mit funkbetrieben Geräten: Man kann damit einfach die Außenhaut absichern, indem an Fenstern und Türen Magnetkontakte installiert werden, sowie Bewegungsmelder im Rauminneren.

Täter auf Beutezug suchen Schwachstellen. Die finden sie oft an Terrassentüren und Fenstern, die oft sträflich vernachlässigt werden, wie Fachleute sagen. Hier kann etwa auch eine Spezialfolie helfen. Versucht ein Ttäter eine Scheibe einzuschlagen, zerbricht zwar das Glas, es bleibt aber zersplittert stehen und verhindert so, dass der Täter eindringen kann.

Größtmögliche Sicherheit als Ziel

Der große Lesesaal der Universitätsbibliothek von Securitys bewacht, und auch die ÖBB haben ihre Sicherheitskräfte aufgestockt. Wien.ORF.at hat nachgefragt, warum die Nachfrage nach Securitys generell steigt - mehr dazu in Private Securitys: Angstmache oder notwendig?.

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