Baugruppen für gemeinsame Häuser

Immer mehr Menschen, die eine Wohnung suchen, schließen sich zu Baugruppen zusammen. Sie kaufen gemeinsam ein Grundstück, nehmen sich einen Architekten und planen ein Mehrfamilienhaus oder eine Wohnanlage gemeinsam.

Die „Grätzelmixer“ ist eine von vier Baugruppen am Gelände des ehemaligen Südbahnhofs. „Wir mixen das Grätzel, haben im Erdgeschoß entsprechende Räumlichkeiten vorgesehen und das war wohl auch der Grund, warum wir den Wettbewerb gewonnen haben“, meinte Zivilingenieur Klaus Stanek gegenüber „Wien heute“.

Die Arbeit in der Baugruppe bezeichnete er als „emotional belastend und zeitintensiv“. „Alle, die bei Sitzungen dabei sind, bringen sich ein - alles was entsteht, entsteht wirklich durch uns alle“, betonte die Angestellte Jutta Hofer.

Arbeiter auf Baustelle

ORF

Nach gemeinsamen Diskussionen der Baugruppe entsteht das Wohnhaus

Ein Architekt hat das Gebäude auf dem Südbahnhof-Gelände mit der Baugruppe „Grätzelmixer“ entworfen. Im Erdgeschoß sollen ein Cafe, ein Kindergarten, ein Tanzsaal und vermietbare Begegnungsräume entstehen. Darüber frei finanzierte Wohnungen zum Quadratmeterpreis von rund 4.000 Euro.

Die gemeinsam erarbeiteten Baupläne für die Wohnhausanlage wurden bereits eingereicht. Im Sommer wird das Grundstück gekauft. 15 „Grätzelmixer“-Familien werden noch gesucht. Gemeinsam will die Gruppe dann ihre kleine „Insel“ im riesigen Sonnwendwendviertel bauen. 2018 soll sie fertig sein.

Gemeinsam bauen und wohnen

Gemeinsam mit anderen Menschen ein Grundstück kaufen und ein Haus bauen, das passiert in Wien immer öfter.

Seestadt-Gruppe mit viel Gemeinschaft

In der Seestadt Aspern haben sich 40 Familien zur Baugruppe „B.R.O.T.“ zusammengeschlossen. Keiner lebt für sich allein. Das Teilen ist Herzstück der „B.R.O.T."-Philosophie“. Es gibt Caritas-Wohnungen, eine Dachterrasse und jede Menge Gemeinschaftsräume. „Wir haben eine Gruppe gebildet, die Gruppe hat dann den Architekten gesucht und mit diesem den Plan entwickelt“, so Norbert Prohaska, Sprecher der Baugruppe „B.R.O.T.“.

Zwei Jahre später sind die Wohnungen längst bezogen. Einige wenige sind abgesprungen, alle anderen sind mit ihrem „Dorf“ in der Seestadt mehr als zufrieden. Gemeinsam wird gekocht und diskutiert und für die Kinder ist reichlich Platz.