„Glaspalast“: Josefstadt für Neubau

Der Bauausschuss des Bezirks Josefstadt hat dem Projekt am Standort des „Glaspalasts“ zugestimmt, über die Nutzung soll aber noch diskutiert werden. Die „zentrale Forderung“ nach einer Sichtachse zum Stephansdom sei erfüllt worden.

Die Zustimmung im Bauausschuss fiel einstimmig aus. „Die zentrale Forderung hinsichtlich der Sichtachse wurde erfüllt“, erklärte Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP), Bezirksvorsteherin der Josefstadt. Der ursprünglich geplante breitere Neubau auf dem Areal des Baus von Architekt Harry Glück hätte den freien Blick auf den Stephansdom von der Josefstädter Straße aus gefährdet.

Nach Protesten kam es zu Änderungen in der Planung des Neubaus. Das Hochhaus rückte zurück und somit war die Sicht auf den „Steffl“ nicht mehr in Gefahr - mehr dazu in Abriss von „Glaspalast“ verzögert sich (wien.ORF.at; 17.8.2015) und „Glaspalast“-Abriss erst 2016 (wien.ORF.at; 2.11.2015).

Ehemaliges Rechenzentrum der Stadt Wien

APA/Helmut Fohringer

Das Gebäude war einst Sitz des städtischen Rechenzentrums

Abriss bereits vor zwei Jahren geplant

Der „Glaspalast“ an der Zweierlinie auf Höhe Josefstädter Straße, der durch ein Büro- und Geschäftshaus ersetzt werden soll, beherbergte einst das städtische Rechenzentrum und steht schon seit mehreren Jahren leer. Mit dem Projekt wurde die Wiener Standortentwicklung GmbH (WSE) betraut. Ursprünglich war der Abriss bereits für Mitte 2014 geplant.

Dass dieser bisher noch nicht erfolgt ist, hat zwei Gründe: Die Vermietungsquote des künftigen Gebäudes muss mindestens 75 Prozent betragen. Bevor dieser Wert nicht erreicht ist, wird nicht gebaut. Es gebe „mehrere ernsthafte Interessenten“, hieß es vor kurzem von der WSE. Doch Verträge seien noch nicht unterzeichnet worden, da es noch keinen Baubescheid gebe. Das ist auch der zweite Grund der Verzögerungen.

Bezirk will über Schulraum diskutieren

Um das neue, 40 Millionen Euro teure achtgeschoßige Bürohaus inklusive 150 unterirdischen Parkplätzen realisieren zu können, waren geringfügige Änderungen in der Flächenwidmung nötig. Für diese war die Zustimmung der beiden betroffenen Bezirke Innere Stadt und Josefstadt notwendig. Erst dann konnte der Baubescheid erteilt werden.

Die Innere Stadt hatte bereits grünes Licht gegeben, nun auch die Josefstadt. Wobei der Bezirk mit dem Bauprojekt noch immer nicht ganz zufrieden ist. Statt Büros solle doch Raum für Bildung - sprich Schulraum - geschaffen werden, forderte Mickel-Göttfert. „Wir werden dafür eintreten“, kündigte sie an und verwies auf eine hohe Zahl leer stehender Büroräumlichkeiten in Wien.

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