Suche nach neuen Tourismushighlights

Wiener Tourismusexperten machen sich Sorgen, wenn auch nur kleine: Urlauber bleiben nicht aus, sondern werden immer mehr. Nun wird über neue Attraktionen nachgedacht, damit sich die Touristen in der Stadt besser verteilen.

Prater, Innenstadt, Naschmarkt, Schönbrunn: Teile Wiens gehören derzeit weniger den Wienern als den Touristen. Da kommt es auch schon mal zu längeren Staus und Wartezeiten vor den Sehenswürdigkeiten. Der Andrang sei schon jetzt so groß, dass man an manchen Tagen fast an die Kapazitätsgrenze stoße, war aus dem Schloss Schönbrunn zu hören.

„Wenn sich der Tourismus weiter so entwickelt, wird man künftig wochenlang im Voraus Tickets buchen müssen“, sagte Franz Sattlecker, Geschäftsführer der SKB (Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft).

„Vermeiden, dass die Stimmung kippt“

Die Kurve bei den Nächtigungszahlen geht nach oben. 2013 gab es 13,5 Mio. Nächtigungen, letztes Jahr um rund eine Million mehr. Seit Beginn des Jahres bis Ende Mai wurden 5,3 Mio. Nächtigungen verbucht - um 6,4 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Ziel des WienTourismus sind mindestens 18 Mio. Nächtigungen im Jahr 2020.

Walter Straßer, Unternehmenssprecher bei WienTourismus, ist sich der damit verbundenen Problematik bewusst: Zwar gebe es noch keine Schwierigkeiten in der Stadt, die Stimmung sei gut. Aber es gebe Städte in Europa, wo die Stimmung in der Bevölkerung bereits kippe. Das wolle man in Wien unbedingt vermeiden, so Straßer gegenüber Radio Wien.

Abseits der Trampelpfade

Daher sollen Wien-Urlauber von den gängigen Tourismusrouten weg auch in neue Zonen der Stadt gelockt werden: etwa in die Ankerbrotfabrik in Favoriten, das Brunnenmarktviertel in Ottakring, das neue WU-Gelände im Prater und auf die Donauinsel. Diese Gebiete werden nun stärker beworben - etwa mit Stadtspaziergängen. So wolle man für eine „Entzerrung der Touristenströme“ sorgen.

Ins gleiche Horn bläst Dieter Fenz, Sprecher der Fünf-Sterne-Hotellerie: Wien müsse neue Attraktionen schaffen, um „Staus auf der Kärntner Straße“ und anderswo zu vermeiden, sagte er gegenüber Radio Wien. Er greift als Beispiel etwa die Idee der Seilbahn auf den Kahlenberg wieder auf.

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