Nächster Streit um Höhenstraße

Der lange Streit um die Höhenstraße geht in die nächste Runde. Die Stadt, die die Straße aus Kostengründen asphaltieren will, erhält nun Unterstützung vom Verwaltungsgerichtshof. Doch das Denkmalamt will nicht aufgeben.

Das Verwaltungsgericht hat dem Einspruch der Stadt stattgegeben, die Höhenstraße steht deshalb nicht unter Denkmalschutz. Die Stadt Wien könnte also die gesamte Strecke asphaltieren. Das wäre deutlich günstiger als die Sanierung des historischen Straßenbelags mit den acht mal acht Zentimeter großen Pflastersteinen. Asphalt würde lediglich ein Drittel kosten und geringere laufende Kosten verursachen.

Schäden an gepflasterter Höhenstraße

MA 28

Stadt ist wegen der Höhenstraße seit Jahren im Clinch mit dem Denkmalamt

Denkmalamt will Strecke neu vermessen

Das Denkmalamt hält hingegen an der geschichtlichen Bedeutung der Höhenstraße fest. Dort will man nun die Strecke erneut ganz exakt vermessen, um den Schutzstatus zu erlangen. Die Zeit drängt jedenfalls, der Zustand der Straße verschlechtert sich laufend, bereits jetzt werden Ausbesserungsarbeiten stellenweise mit Asphalt durchgeführt.

Die Höhenstraße verbindet unter anderem Cobenzl, Kahlen- und Leopoldsberg und misst gut 14 Kilometer. Die Höhenstraße stand schon einmal unter Denkmalschutz. Kaum, dass der Schutz mit Beginn 2010 ausgelaufen war, ging die Sanierungsdebatte los - mehr dazu in Höhenstraße: Endloser Streit um Sanierung.

Stadt verweist auf Kosten

Die Pflastersteine der Höhenstraße, die in der Zwischenkriegszeit verlegt wurden, sind schützenswürdig, findet das Bundesdenkmalamt - und zwar auf einer Länge von elf Kilometern. Es handle sich um eine der wenigen noch erhaltenen Ausflugsrouten, die mit ihren Brücken, der Beleuchtung und dem Millionen Granitsteine umfassenden Pflastermosaik ein wichtiges Dokument des Straßenbaus der Zwischenkriegszeit darstelle, so die Begründung.

Die Stadt wehrt sich dagegen, die Sanierung und Erhaltung der Pflastersteine sei zu teuer. Die Straßenbauabteilung würde die Höhenstraße am liebsten asphaltieren und die Pflastersteine nur auf einer Länge von etwa drei Kilometern erhalten - mehr dazu in Höhenstraße: Denkmalschutz für elf Kilometer?.

Bleibe es bei elf Kilometern, würden allein die primären Sanierungskosten rund 30 Millionen Euro ausmachen. Die Asphaltierung schaffe man mit weniger als 20 Millionen. Dazu kämen bei den anfälligeren Pflastersteinen noch rund 180.000 Euro an jährlichen Erhaltungskosten. Beim Asphalt müsste man zehn bis 15 Jahren nichts investieren, heißt es von der MA 28. Außerdem seien die Pflastersteine lauter und gefährlicher für Zweiräder.

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