Flüchtlingsbetreuung kostete 72 Mio.

Der Fonds Soziales Wien (FSW) verfügte im Vorjahr über ein Gesamtbudget von 1,4 Mrd. Euro. Ein relativ geringer Teil davon ging in die Grundversorgung von Flüchtlingen. Konkret gab der FSW dafür 72 Mio. Euro aus.

Der größte Brocken des Budgets gab der FSW 2015 nämlich für die Pflege aus: Finanziert wurden 2015 fast 1,5 Mio. Stunden an Hauskrankenpflege - und zwar um 965 Mio. Euro. Die Hilfe für Menschen mit Behinderung schlug mit rund 268 Mio. Euro zu Buche. Leistungen wie betreute Wohnplätze oder Integrationsmaßnahmen in den Beruf wurden damit abgegolten. Für die Wiener Wohnungslosenhilfe wurden 62 Mio. Euro aufgewendet.

2015 rund 26.000 Asylwerber betreut

Relativ gering - jedenfalls im Verhältnis zum Anteil an der öffentlichen Debatte - waren die Kosten für die Flüchtlingsbetreuung. Rund 72 Mio. Euro wurden dafür ausgegeben - wobei die Stadt 41 Mio. zu tragen hat. Der Rest ist gemäß der Vereinbarung zur Grundversorgung vom Bund zu zahlen. Insgesamt wurden im Vorjahr rund 26.000 Asylwerber betreut.

Dazu kommen 27 Mio. Euro für jene Transitflüchtlinge, die im vergangenen Herbst durch Wien gereist sind. Die Kosten hierfür seien zur Gänze vom Bund zu übernehmen - der aber noch nichts überwiesen hat, wie Sozialstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) berichtete.

FSW Budget

APA

Die Pflege machte 2015 den größten Teil des FSW-Budgets aus

2016 mit größerem Budget

Hinter den Umsatzzahlen verbergen sich zahlreiche Einzelschicksale: Konkret bezogen im Vorjahr 118.560 Menschen soziale Dienstleistungen. Der größte Brocken der FSW-Dotierung kommt von der Stadt. 924 Mio. Euro schießt die Kommune dem Fonds zu. Geld kommt weiters auch aus dem Pflegefonds bzw. in Form von Kostenbeiträgen der Kunden. Bei den Leistungen überwiegen die Pflege- und Betreuungsaufwände.

Das Jahr 2016 wird jedenfalls teurer, so viel ist bereits fix: Die Rathaus-Zuschüsse für den FSW werden heuer mehr als 1 Mrd. Euro betragen. Das Gesamtbudget wird laut derzeitiger Prognose mit 1,77 Mrd. Euro beziffert.

Der heute vorgelegte Geschäftsbericht umfasst rund 100 Seiten. Dargelegt werden darin nicht nur die nackten Zahlen, sondern auch diverse Projekte und Adaptierungen. Erwähnt wird etwa die Erweiterung der Öffnungszeiten der Tageszentren für Senioren, die im Rahmen eines Pilotversuchs 2015 erprobt worden ist.

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