Slash: Zombies im Gartenbaukino
Die österreichische Horrorkomödie „Attack of the Lederhosenzombies“ stimmte am Donnerstag den Beginn des Slash Filmfestivals ein und feierte gleichzeitig Premiere. Der frisch vermählte Regisseur Dominik Hartl wurde dafür Live aus New York in den Wiener Kinosaal geschaltet und vom Publikum lautstark beklatscht. Produzent Markus Fischer und einige der Darsteller trauten sich sogar persönlich in die zünftige Trachten-Zombiehorde.
Mercan Sümbültepe - /slash Filmfestival
Mit Snowboards auf Zombiejagd
Auslöser der alpinen Zombieapokalypse ist im Film ein neues Mittel das die künstliche Beschneiung der Berge auch in Zeiten der Globalen Erwärmung möglich machen soll. Schnell fordern die gefährlichen Chemikalien ihr erstes zombifiziertes Opfer - Herrn Chekov, gespielt von Kari Rakkola, einen russischen Investor, der das Patent seinem Erfinder Franz, gespielt von Karl Fischer, abkaufen soll. In Windeseile verwandelt sich die End-of-the-Season-Party in „Ritas Gaudihütten“ in einen Zombie-Alptraum zu Apres-Ski-Musik.
Mittendrin gefangen sind die drei Profi-Snowboarder Branka, gespielt von Gabriela Marcinkova, Steve, verkörpert durch Laurie Calvert und Oscar Dyekjaer Giese in der Rolle des einfältigen, aber liebenswürdigen Josh. Gemeinsam mit der „Gaudihütten“-Besitzerin Rita, gespielt von Margarete Tiesel, begämpfen sie die untoten Trachtenträger mit Snowboards, Ski-Stöcken und antikem Kriegsgerät, bis sich der Alpenschnee blutrot färbt.
Mercan Sümbültepe - /slash Filmfestival
Hassliebe für den Ski-Zirkus
Betrunkene Almhüttengäste und Zombies sehen sich zum Verwechseln ähnlich, besonders wenn man beide in Trachten steckt. Da erscheint es beinahe verwunderlich, dass die zwei noch nie zuvor filmisch miteinander verknüpft wurden. „Attack of the Lederhosenzombies“ nimmt den österreichischen Ski-Zirkus so gnadenlos auf die Schaufel, dass man nicht mehr weiß, ob der Film aus Hass oder aus Liebe für die Apres-Ski-Kultur entstanden ist.
„Ich glaub beides“, vermutet Kari Rakkola im Interview mit wien.ORF.at. „Der Regisseur kommt aus Schladming, also er kennt sich da aus“, bemerkt der finnische Schauspieler verschmitzt. Dennoch hatten sowohl er, als auch Gabriela Marcinkova viel Spaß beim Filmdreh. „Den Film zu machen war unglaublich schön, besonders wegen des Regisseurs und allen anderen, die da waren“, schwärmt die slowakische Hauptdarstellerin. Sie hofft, dass nicht nur der Spaß sondern auch die umweltpolitische Botschaft beim Publikum ankommen.
Vergleich mit Udo Kier
So schlimm wie im Film ist es bei uns aber zum Glück noch nicht. „Ich hab mit dem Oberförster von Salzburg, Pinzgau geredet und er hat mir gesagt, in Österreich wird ganz definitiv nichts gemengt in diese Kunstschnee, dass davon Zombies werden könnten“, beruhigt Kari Rakkola, der vom Magazin „Vice“ einmal mit dem deutschen Filmstar Udo Kier verglichen wurde.
„Attack of the Lederhosenzombies“ wurde nicht nur mit einer internationalen Besetzung, sondern auch überwiegend in englischer Sprache gedreht und dürfte auch für ein internationales Publikum gedacht sein. Wer keine Karte zur Premiere im Gartenbaukino ergattern konnte, hat ab 23. Dezember die Chance die Lederhosenzombies in den Kinos der Welt anzutreffen. Das Slash Filmfestival läuft noch bis zum 2. Oktober im Filmcasino in Wien, Margareten.
Theresa Loibl, wien.ORF.at