Neue Ferienflieger-Airline mit Sitz in Wien

Der TUI-Aufsichtsrat hat die geplante gemeinsame Ferienfluggesellschaft von TUIfly, der Niki-Mutter Air Berlin und Etihad, gebilligt. Er stellte damit eine wichtige Weiche für die Neuordnung. Firmensitz der neuen Holding wird Wien.

Der konzerneigene Ferienflieger TUIfly soll in eine neue Dachholding unter Führung von Etihad integriert werden. Auslöser der Neuordnung ist eine Umstrukturierung der defizitären Air Berlin - ein Drittel der TUI-Flotte fliegt für die Berliner Airline.

Neues Streckennetz mit 60 Flugzeugen

Der neue Airline Verbund soll mit den zwei Airlines Tuifly und Niki und einer Gesamtflotte von rund 60 Flugzeugen von wichtigen Abflughäfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein umfassendes Streckennetz bedienen. Etihad wolle dafür Teile der Touristenstrecken von Air Berlin und der österreichischen Fluglinie Niki einbringen.

Der Abschluss der Verhandlungen werde in den kommenden Wochen erwartet. Ein großer Stolperstein dabei sind aus Sicht des Managements die TUIfly-Mitarbeiter. Die hatten sich nach Bekanntwerden des Vorhabens im Oktober scharenweise krankgemeldet.

Stiftung mit Sitz in Wien

An dem neuen Airline-Verbund sollen TUI und Etihad jeweils ein Viertel der Anteile und eine österreichische Stiftung die Mehrheit halten. Der Sitz wird in Wien sein. Das Konstrukt wird favorisiert, da die neue Firma nach EU-Gesetzen mehrheitlich in europäischer Hand liegen muss. Ansonsten droht der Verlust der Flugrechte.

Air Berlin stellte im Herbst einen radikalen Konzernumbau vor und kündigte an, die Touristiksparte in einen eigenständigen Bereich zu verlagern und „strategische Optionen“ dafür auszuloten. Die nach der Lufthansa zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft will mit einer Halbierung der Flotte und dem Abbau von 1.200 der 8.600 Arbeitsplätze mittelfristig wieder Gewinn machen. Etihad hält knapp 30 Prozent an den Berlinern.

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