Stadthalle: Acht Millionen verspekuliert

Die Finanzierungskosten eines Stadthallenumbaus sind durch hochspekulative Geschäfte explodiert - das zeigt der Prüfbericht des Stadtrechnungshofes. Über acht Millionen Euro habe die Stadthalle in den Sand gesetzt.

Vor zehn Jahren wurde bei der Stadthalle die kleinere Halle F dazugebaut. Jetzt liegt der abschließende Prüfbericht des Stadtrechnungshofes dazu vor. Auch wenn die Stadtpolitik immer wieder betont, dass man sich nicht an umstrittenen Finanztransaktionen beteiligt, für die Wien Holding und ihre Tochter, die Stadthalle, gilt das offenbar nicht.

Halle F der Stadthalle

APA/Martin Fichter

Komplexe Zinsgeschäfte verteuerten den Bau der Halle F um acht Mio. Euro

Kosten könnten weiter steigen

Der Stadtrechnungshof hält in seinem Endbericht zur Prüfung der Halle F fest, dass sich das Projekt durch komplexe Zinsgeschäfte um über acht Millionen Euro verteuerte. Der Bau selbst kostete ursprünglich 33 Millionen Euro. Die Holding wird die Finanzierung zudem noch länger beschäftigen. Ein Vertrag läuft bis 2043 zu schlechten Konditionen.

Denn erst wenn die Zinsen im Euro-Raum wieder auf über 3,2 Prozent steigen, kann die Stadthalle davon profitieren. Bis dahin kostet die Finanzierung zusätzliche 300.000 Euro pro Jahr. Bei der Wien Holding heißt es, dass man erst im Jahr 2043 abschließend Bilanz ziehen könne und man jetzt ständig kontrollieren werde.

Stadtrechnungshof kritisiert Stadthalle

Acht Millionen Euro soll die Stadthalle im Zusammenhang mit der Finanzierung der Halle F verspekuliert haben.

Verluste um „50 Prozent verringert“

In einer ersten Reaktion beteuerte das Stadthallenmanagement, aus allen bestehenden Finanztermingeschäften ausgestiegen zu sein. „Durch diese Vorgangsweise konnten die Verluste aus diesen beiden Produkten um bis zu rund 50 Prozent verringert werden“, heißt es in einer Aussendung. Die Verluste hätte die Stadthalle aus Rückstellungen abdecken können, zudem seien seitdem auch keine neuen Finanztermingeschäfte abgeschlossen worden.

Link: