S-Bahn-Unfall: Ermittlungen gegen ÖBB-Arbeiter

Acht Menschen sind Dienstagabend in Penzing leicht verletzt worden, als eine S-Bahn gegen fünf Güterwaggons geprallt ist. Diese waren vom Bahnhof Hütteldorf plötzlich losgerollt. Die Polizei ermittelt gegen zwei Verschubarbeiter.

Gegen die beiden Verschubarbeiter steht der Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung im Raum, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Der Unfall passierte kurz nach 19.00 Uhr. Auf der Schnellbahn-Strecke zwischen den Stationen Speising und Hütteldorf auf Höhe der Guldengasse war die Garnitur der S80 mit den Güterwaggons zusammengestoßen. „Der Lokführer hat gesehen, dass im wahrsten Sinne des Wortes ein Problem auf ihn zukommt, und den Zug sehr stark gebremst“, sagte ÖBB-Sprecher Michael Braun.

Auch dürfte der 31-jährige Triebfahrzeugführer, der beim Zusammenstoß selbst Prellungen erlitt, noch die rund 200 Fahrgäste in der Schnellbahn gewarnt haben. Es folgte ein Großeinsatz. Die Berufsfeuerwehr Wien war mit 60 Einsatzkräften an Ort und Stelle, sie bargen die Fahrgäste aus der Bahn. Die Wiener Berufsrettung brachte acht Menschen ins Krankenhaus.

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Fahrgast schildert Unfall

Im „Wien heute“-Interview schildert Johannes Schwitzer-Fürnsinn, wie er den Unfall erlebt hat. „Ein großer Knall. Es hat eine Stunde gedauert, bis die Rettung gekommen ist“.

Ab 12.00 Uhr Umleitung aufgehoben

Sechs waren zwischen 17 und 31 Jahre alt, dazu kam ein älteres Paar, der Mann 80 und die Frau 81 Jahre. Der Lokführer erlitt Prellungen am Knie, sagte Corina Had, Sprecherin der Berufsrettung. Der Zugsverkehr auf der Schnellbahn-Strecke war während des Einsatzes unterbrochen. Ab 20.30 Uhr wurden die Züge über Penzing umgeleitet, was zu einer Verzögerung von rund zehn Minuten führt. „Ab heute, 12.00 Uhr, wird wieder die reguläre Strecke befahren“, sagte Braun.

Die ÖBB haben als Sofortmaßnahme „alle Verschubkräfte und Führungskräfte in ganz Österreich zu Nachschulungen verpflichtet“, sagte Braun. „Gemeinsam mit den Behörden versuchen wir, den Unfall zu rekonstruieren“, sagte der Sprecher. Dabei soll auch geklärt werden, warum die Waggons im Bahnhof Hütteldorf losgerollt waren. „Sie sind dort zumindest bereits 24 Stunden vorher abgestellt worden“, so Braun.

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