„Rettungsgasse funktioniert besser“

Seit fünf Jahren ist die Rettungsgasse Pflicht auf Autobahnen und Schnellstraßen. Für Rettungsfahrer nach wie vor negativer „Hotspot“ ist die Tangente, obwohl sich die Autofahrer laut ÖAMTC an die Rettungsgasse „gewöhnt“ haben.

„Schlimm ist es, wenn ein einziger Autofahrer in der Rettungsgasse steht, die alle anderen gebildet haben, und trotz Blaulicht und Folgetonhorn nicht Platz macht“, schildern Notfallsanitäter und Rettungsfahrer des Samariterbunds ihre Beobachtungen. Nach Schulnoten sei die Situation in Wien derzeit befriedigend. Es gebe Tage, wo die Rettungsgasse besser funktioniere, und Tage, wo es wesentlich schlechter sei.

Rettungsgasse auf der Autobahn gebildet

BMVIT/ Bruno Hersche

Vorbildliche Rettungsgasse

Ähnlich sieht das der ÖAMTC. Auch wenn es immer wieder noch in Einzelfällen Probleme gibt, bilden die Verkehrsteilnehmer meist eine Rettungsgasse. Im Gegensatz zum Blinken beim Verlassen von Kreisverkehren oder dem Reißverschlusssystem vor Baustellen funktioniere diese nun, sagte Martin Hoffer vom ÖAMTC gegenüber Radio Wien.

„Mehr Verständnis für Blaulicht“

Ein positiver Effekt der Rettungsgasse sei auch, so der Samariterbund, dass das Verständnis der Autofahrer für Blaulicht gestiegen sei. Selbst in der Wiener Innenstadt, wo es eigentlich nicht vorgeschrieben ist, werde die Rettungsgasse gebildet.

Wünschenswert wäre es, dass im Stau gerade auf einspurigen Auffahrten bei Autobahnen Autofahrer sich nur für eine Seite entscheiden, um stehen zu bleiben, damit die Rettung nicht im Slalom durchfahren muss. Das koste Zeit und sei für den Patienten auch unangenehm.

Ausländische Fahrer kennen Regelung nicht

Vor allem bei Überlandstrecken funktioniere die Rettungsgasse mittlerweile sehr gut - im Gegensatz zu Ballungsräumen. „Dort, wo man nicht damit rechnet, dass es einen Stau gibt, dürfte die Bereitschaft zur Bildung einer Rettungsgasse deutlich höher sein. Höher als dort, wo es viele Staus gibt - etwa auf der Tangente“, so Hoffer.

Grafik Bildung einer Rettungsgasse

APA/Martin Hirsch

Rettungsgasse auf zwei- bzw. dreispurigen Fahrbahnen

Dort gäbe es allerdings auch mehr Verkehrsteilnehmer aus dem benachbarten Ausland. Nicht alle kennen die Regelung in Österreich. Hier will der Automobilclub mit seinen Partnerclubs aus den Nachbarländern wieder eine Informationsaktion starten.

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