Freiwillige kochen zu Weihnachten

In Wien leben rund 184.000 armutsbetroffene Menschen. Das sind zehn Prozent der Bevölkerung. Freiwillige Helfer kochen seit Jahren, um ihnen zumindest eine warme Mahlzeit pro Tag zukommenzulassen - auch zu Weihnachten.

Seit 26 Jahren treffen sich jeden Nachmittag freiwillige Helfer um Suppe zuzubereiten. Am Ende des Jahres werden es 100.000 Portionen sein, die das Team mit dem „Canisibus“ der Caritas verteilt hat. Rund 100 Freiwillige engagieren sich mittlerweile beim „Canisibus“.

Freiwillige helfen Obdachlosen zu Weihnachten

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Freiwillige Helfer verteilen Suppe in der Stadt

Zu Weihnachten war der Andrang größer als sonst. „Zum einen gibt es am Heiligen Abend eine spezielle Suppe, nämlich Gulaschsuppe. Das ist eine große Ausnahme und zum anderen gibt es Geschenke. Jeder der zum ‚Canisibus‘ kommt, bekommt sein eigenes Geschenkpaket und da sind zum Beispiel warme Sachen drinnen“, sagt Projektkoordinator Josef Heinzl.

„Irgendwie ein anderes Verhältnis zu den Menschen“

„Man sieht ja auf der Straße viele Obdachlose, man weiß oft nicht wie verhält man sich ihnen gegenüber. Kann man ihnen helfen? Bei ‚Canisibus‘ haben wir etwas sehr einfaches anzubieten. Und man hat dann irgend wie ein anderes Verhältnis zu den Menschen“, sagt Katharina Rohrmoser, die seit fünf Jahren mit dem „Canisibus“ unterwegs ist.

Nach rund einer halben Stunde müssen die Helfer wieder zusammenpacken. Insgesamt macht der Bus an vier Orten in der Stadt Halt. Und der Bus muss pünktlich sein, denn es ist für die meisten Gäste oft die einzige warme Mahlzeit am Tag.

Freiwillige helfen Obdachlosen zu Weihnachten

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Beim Kochen in der zweiten Gruft am 24. Dezember

Freunde kochten Filet Wellington in zweiter Gruft

Auch in der zweiten Gruft in Währing, einer Betreuungseinrichtung für wohnungslose Menschen, kochten am 24. Dezember Freiwillige für die Klientinnen und Klienten. Es handelte sich bei den Köchinnen und Köchen um eine Gruppe von Freunden.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 25.12.2016, 19.00 Uhr, ORF2 und danach online unter tvthek.ORF.at.

„Das war so eine Idee die im Sommer entstanden und dann einmal gereift ist. Dann war die Begeisterung von genug Personen und auch die Zeit von genug Personen vorhanden und dann haben wir es mit der Gruft abgestimmt“, erzählt der freiwillige Helfer Thomas Odehnal. Das Weihnachtsessen der freiwilligen Köche für die rund 130 betroffenen Personen war übrigens Filet Wellington mit Rotkraut.

Freiwillige helfen Obdachlosen zu Weihnachten

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Im Winter werden in Wien die bestehenden 300 Nachtquartierplätze für akut obdachlose Menschen auf über 900 Plätze aufgestockt. Kurz vor Weihnachten 2009 wurde die zweite Gruft eröffnet. Sie bietet neben dem Tageszentrum, ein Notquartier für Frauen und stellt Mutter-Kind-Plätze zur Verfügung.

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