Australischer Arzt klagt nach AUA-Flug

Ein australischer Neurochirurg hat eine Klage gegen die AUA eingereicht, es geht um eine schwere Fingerverletzung bei einem Flug von Bangkok nach Wien. Die Rechtsabteilung der AUA prüft derzeit den Vorfall.

Wie das Luftfahrtmagazin „Austrian Wings“ unter Bezug auf australische Medien berichtet war der Neurochirurg am 5. Juli 2016 von Brisbane nach Manchester unterwegs und hat das Teilstück Bangkok - Wien an Bord einer AUA-Boeing zurückgelegt.

Die Kabinenbesatzung soll beim Abservieren des Essens in der Business Class das Tischchen seines Sitzes nicht wieder eingeklappt haben. Der Arzt soll deshalb selbst versucht haben, das Tischchen wieder zu verstauen und sich dabei eine schwere Verletzung am kleinen Finger der rechten Hand zugezogen haben.

Klage in Australien eingereicht

Eine Klage beim Federal Court des australischen Bundesstaats Queensland wurde eingereicht. Der Mediziner spricht davon, aufgrund der Schmerzen kurzzeitig bewusstlos gewesen zu sein. Noch heute soll der Mediziner unter den Folgen leiden, australische Medien berichten von Unruhe und Depressionen. Durch die physischen und psychischen Belastungen habe er außerdem einen Einkommensverlust zu beklagen.

AUA-Sprecher Wilhelm Baldia sagte am Donnerstag auf Anfrage der APA, dass der Fall derzeit von der Rechtsabteilung der Fluglinie geprüft werde. Aufgrund des laufenden Verfahrens könne er zur Zeit keine genauere Stellungnahme dazu abgeben. Gemäß einem Bericht des Portals „Theage.com.au“ habe auch die australische Rechtsvertretung von Austrian Airlines, die Kanzlei HWL Ebsworth, einen Kommentar zu dem Zwischenfall abgelehnt - ebenso wie der Arzt und dessen Rechtsvertretung.

Interne Recherchen der AUA hätten jedoch ergeben, dass sich der Arzt nach dem Vorfall nicht an das Bordpersonal gewandt habe, sagte Baldia. Auch sei es keine Vorgabe, dass den Passagieren in der Business Class automatisch der Tisch von Mitgliedern der Crew eingeklappt werde. „Hier gibt es kein bestimmtes Prozedere“, erklärte der AUA-Sprecher. „Oft möchten Passagiere den Tisch auch später noch zur Ablage nutzen, etwa für den Laptop. Bei Problemen mit dem Ein- oder Ausklappen des Tischchens hilft die Crew natürlich gerne.“

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