Günstiges Essen für Armutsgefährdete

Leistbares Essen ist für Mindestsicherungsbezieher immer schwerer zu bekommen. Der Speisenzustellerdienst des Roten Kreuzes bietet jetzt für diese Menschen ein besonders günstiges Essen an, unter der Marke „BiGut“.

Ergänzend zum bestehenden A-la-carte-Angebot werden unter der Marke „BiGut“ um 5,80 Euro pro Tag Mittag- und Abendessen geliefert. Mit dem Angebot reagiere das Rote Kreuz auf die steigenden Armutszahlen, sagte Landesgeschäftsleiter Alexander Lang am Montag.

„Als soziale Organisation beschäftigt uns natürlich auch das Thema Armut“, sagte Lang im Rahmen einer Pressekonferenz. „Wir versuchen Menschen, die nicht viel haben, etwas anzubieten, was für sie leistbar ist.“ In der ersten Phase wende man sich ausschließlich an die Empfänger von Mindestsicherung, Kunden müssen den entsprechen Nachweis bei der Zustellung vorweisen.

Essen auf Rädern für armutsgefährdete Menschen

ORF Wien

Die Speisen werden tiefgekühlt zugestellt

Günstiger Preis für qualitativ hochwertiges Essen

Denkbar sei aber, das Angebot auszuweiten und es etwa auch Studenten oder Menschen in Privatkonkurs zu etwas höheren Preisen anzubieten. „Es gibt genug Menschen, die nicht Bezieher der Mindestsicherung sind, aber trotzdem nicht viel Geld im Börsel haben“, sagte Lang. „Wir haben im täglichen Kontakt mit den Kunden zuletzt immer wieder mitbekommen, dass die Anschaffung von Nahrungsmitteln für viele Menschen ein Stresstest für das Geldbörsel geworden ist“, sagte auch Margarita Gilswert-Sattler, Bereichsleiterin des Speisenzustellers.

Mit der neuen Produktlinie werde „qualitativ hochwertiges Essen zu einem sozial höchst verträglichen Preis“ angeboten. Ein Mittagessen kostet 3,50, das Abendessen gibt es um 2,30 Euro. Insgesamt kostet das Tagesangebot also 5,80 Euro inklusive Zustellung in ganz Wien beziehungsweise 174 Euro im Monat. „Unser sehr gutes Essen ist nicht schlechter gemacht worden, sondern so gut geschnürt, dass das möglich ist“, versicherte Lang.

Keine Wahlmöglichkeit

Gespart worden sei primär „am Rundherum“, erklärte Christina Kejk-Hopp, Prokuristin der Menü-Manufaktur, Partner des Rotes Kreuzes bei der Essenszustellung. So gibt es keine Wahlmöglichkeiten. Der Speiseplan steht für vier Wochen fest - angeboten wird Hausmannskost von Bohneneintopf und Blunzengröstl über Hühnergeschnetzeltes. Die Speisen werden laut Rotem Kreuz mit regionalen Zutaten, ohne künstliche Konservierungsmittel und ohne Geschmacksverstärker zubereitet.

Essen auf Rädern für armutsgefährdete Menschen

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Mit günstigem Essen sollen Mindestsicherungsbezieher unterstützt werden

Die tiefgekühlten Mahlzeiten werden einmal pro Woche zugestellt. 5.000 Kunden beliefert der Speisenzusteller des Roten Kreuzes derzeit in Wien. Eine Prognose, wie viele Menschen man mit dem neuen Angebot erreichen will, könne man nicht abgeben, so Lang. Potenzielle Kunden sind die 191.000 Mindestsicherungsbezieher in Wien.

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