Digitalisierung mehrt Sorgen um Job

128.000 Wiener ohne Arbeit im März: Eine Zahl, die auch Menschen Angst macht, die einen Job haben. Laut Volkshilfe bangt jeder Dritte um seinen Arbeitsplatz. Digitalisierung wird als größte Gefahr angesehen.

Computer, Internet, Cyberspace, Roboter: Vier von fünf Wienern glauben, dass Automatisierung und Digitalisierung in Zukunft wohl Jobs kosten werden. In einer SORA-Umfrage für den Volkshilfe-Sozialbarometer machen sich 29 Prozent aller Befragten echte Sorgen um den Erhalt des eigenen Arbeitsplatzes. Das weckt Extistenzängste, so Volkshilfe-Chef Erich Fenninger: „Die Sicherheit kommt von der Freiheit, das heißt, dass ich mir sicher sein kann, dass ich auch morgen meine Existenz leben kann und sie gesichert ist.“

Volkshilfe Sozialbarometer

Die Studie beruht auf 1.001 persönlichen Interviews, die im März österreichweit mit Personen ab 15 Jahren geführt wurden. Nach Sora-Angaben sind die Aussagen repräsentativ, die Schwankungsbreite beträgt 3,1 Prozent.

Gut drei Viertel aller Befragten sprechen sich demnach auch für eine Robotersteuer aus, wenn Unternehmen Menschen durch Maschinen ersetzen. Wenige Tage vor dem Tag der Arbeit schließt sich die Volkshilfe dieser Forderung an, fügt aber auch Forderungen etwa nach sozialer Absicherung auch im Alter oder nach Sozialversicherungsbeiträgen, die niedrige Einkommen entlasten, hinzu.

Roboterarm

colourbox

Die Angst vor der Digitalisierung ist groß.

Volkshilfe: Altersarmut abfedern

Fenninger verweist auch darauf, dass die jüngste Verringerung der Arbeitslosigkeit keine echte Trendwende gebracht habe. Denn es gebe viel zu wenig offene Stellen für die vielen Arbeitslosen, die Langzeitarbeitslosigkeit sei gestiegen und der Beschäftigungszuwachs sei vor allem in atypischer Arbeit zustande gekommen, während die Vollzeitstellen sogar um 2,2 Prozent zurückgegangen seien.

Arbeits- und Sozialrecht müsse auf die neuen Gegebenheiten eingehen, forderte Fenninger. Eine bedingungslose Grundpension, unabhängig vom Lebenseinkommen, müsse kommen, um das erhöhte Risiko von Altersarmut abzufedern. Die Sozialversicherung solle progressiv gestaltet werden, statt dass wie jetzt jeder 22 Prozent seines Einkommens zahlt und über der Höchstbemessungsgrundlage (knapp 5.000 Euro im Monat) überhaupt kein Beitrag mehr fällig wird.

Für Honorare solle ein einklagbarer Mindestsatz gelten. Überstunden sollten reduziert, über eine 35-Stunden-Woche solle nachgedacht werden. Auch solle eine Wertschöpfungsabgabe, also eine Maschinensteuer, kommen.

Link: