Restaurant Inigo: Chance für Langzeitarbeitslose
„Das Ziel ist immer, dass sie so gestärkt werden, dass sie danach selbst für sich sorgen können und einen dauerhaften Job am Arbeitsmarkt finden“, erklärt Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner das Konzept. Und in rund 25 Prozent der Fälle gelinge das auch. 2017 konnten bereits rund 20 Mitarbeiter direkt an einen Gastronomie-Betrieb weitervermittelt werden.
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Seit 1988 gibt es Inigo, inzwischen gibt es drei Standorte: Ein Restaurant in der Bäckerstraße in der Innenstadt und ein Cafe beim Caritas-Pflegewohnheim in Schönbrunn. Betrieben wird außerdem ein Supermarkt in der Quellenstraße, in Zusammenarbeit mit Spar. Das AMS Wien subventioniert das Projekt.
„Für jeden bin ich zu alt“
Rund 64 Mitarbeiter sind bei Inigo vorübergehend angestellt, jeweils für sechs Monate und bezahlt nach Gastro-Kollektivvertrag. Einer von ihnen ist der gelernte Kellner Robert Sulak. „Ich bin 60 Jahre alt und ich habe in der Privatwirtschaft keine Chance mehr, für jeden bin ich zu alt“, erzählte er im Interview mit „Wien heute“. „Ich verstehe das, aber da gehört etwas gemacht.“
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Zuletzt waren die Arbeitslosenzahlen in Wien leicht rückläufig, dennoch sind derzeit rund 150.000 Wienerinnen und Wiener arbeitslos oder in Schulungen des AMS. Vor allem Arbeitslose über 50 haben es schwer, einen Job zu finden. „Dabei haben sie sehr viel Erfahrung, sie bringen sehr viel mit und sind auch meistens verlässlicher, stabiler und pünktlicher als jüngere Menschen“, berichtete Inigo-Restaurantleiterin Trixi Pech von ihren Erfahrungen.
Robert Sulak ist bereits das dritte Mal im Inigo-Restaurant in der Bäckerstraße angestellt. Mit einer Vermittlung hat es bisher nicht geklappt. „Ein fixer Job noch bis zur Pensionierung“, davon träumt er, weiß aber, dass seine Situation schwierig ist. Ende Juni läuft seine dritte Anstellung im Inigo aus. Vielleicht hat er diesmal Glück.