Onlineshop für Produkte aus dem „Häfn“

Produkte, die Häftlinge hergestellt haben, können ab sofort online gekauft werden. Das Projekt nennt sich Jailshop. Mit dem Geld wird die Reintegration und Resozialisierung der Straftäterinnen und Straftäter unterstützt.

Ob Einkaufskorb, Briefbeschwerer, Teelichtständer aus Naturholz oder Vogelhaus, das Angebot von Jailshop ist sehr vielschichtig. Auf der Homepage werden die Produkte salopp als „Handwerk, das sitzt“ beschrieben. Die Produkte, die auf Jailshop vertrieben werden, wurden in den Justizanstalten Simmering, Garsten, Sonnberg, Salzburg, Klagenfurt, Karlau und Suben hergestellt. „Auf der Website lässt sich nachvollziehen, aus welcher Justizanstalt die rund 40 Produkte stammen“, erklärte Projektleiter Marco Schreuder.

Jeder Artikel, darunter Wetterhähne, Uhren aus Schallplatten, Schlüsselanhänger, Vogelhäuser und Feuerkörbe, ist ein von Insassen gefertigtes Unikat. Koordiniert wird der Jailshop von der Justizanstalt Salzburg aus, dort werden Bestellungen verschickt und Kundenanfragen weitergeleitet.

Reinerlös fließt in Reintegration

Die Website soll auch den Strafvollzug transparenter machen. Auf ihr werden Interviews Involvierter gezeigt und Informationen zu den Hintergründen im Vollzug geliefert. Schreuder selbst bezeichnete das Projekt als ein „spannendes Erlebnis“, in dem er vielen engagierten Psychologen, Ausbildnern und Lehrlingen begegnet sei. Mit dem Geld wird die Reintegration sowie Resozialisation von Straftätern finanziert. Die Wiedereingliederung in die Gesellschaft sei oberstes Ziel des Strafvollzugs, betonte Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP).

Gefängniswerkstatt

ORF

Häftlinge können beispielsweise in Werkstätten arbeiten

„Viele glauben, in einer Haftanstalt gehe es darum, Menschen einzusperren, Schluss aus, das war’s. Eben nicht! Es geht darum, mit Menschen zu arbeiten und ihnen etwas beizubringen“, so Brandstetter. Um diese Reintegration zu erreichen, werden in den Justizanstalten zahlreiche Beschäftigungen angeboten. Diese reichen von Handwerksbetrieben, etwa Schlossereien, Tischlereien und dergleichen, über Betriebsküchen bis zur Möglichkeit eine Lehre oder ein Studium zu absolvieren.

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