Mehr als 6.500 bei Medizintest in Wien

In ganz Österreich sind am Freitag die Aufnahmetests für das Medizinstudium abgehalten worden. In Wien erschienen mehr als 6.500 Bewerber. Sie kämpften in einem mehr als siebenstündigen Test um einen von 740 Plätzen.

Der Aufnahmetest begann um 9.00 Uhr. Bei den Anmeldungen gab es in Wien heuer erneut mit ursprünglich 8.000 Bewerbern einen Rekord, es gab einen Zuwachs von 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Von den angemeldeten 4.812 Frauen und 3.218 Männer sind allerdings nicht alle erschienen. Sie wurden in einem rund siebeneinhalb Stunden - Pausen inklusive - langen Verfahren getestet, ob sie für das Medizinstudium geeignet sind.

Medizin Aufnahmetest

APA/HERBERT PFARRHOFER

Dass nicht alle angemeldeten Bewerber erscheinen, ist kein Novum. Im Vorjahr absolvierten den Test in Wien schlussendlich 6.093 Personen, bei 7.519 Anmeldungen - mehr dazu in Rekord bei Medizinaufnahmetest und in Mehr Frauen schaffen Medizinaufnahmetests.

Gut jeder Neunte bekommt Platz

Der Zuwachs bei den Anmeldungen lasse sich nicht beispielsweise mit geburtenstarken Jahrgängen erklären, so Johannes Angerer, Pressesprecher der MedUni Wien gegenüber wien.ORF. Der Arztberuf sei offenbar einfach attraktiv. Die Zahl der Studienplätze steigt in Wien nicht: Sie bleibt bei 740, gut jeder Neunte bekommt damit einen Platz. Anfang August werden die Ergebnisse bekanntgegeben.

Aufnahmeverfahren wurden am Freitag auch an den Medizinischen Universitäten Graz und Innsbruck und der Medizinischen Fakultät der Uni Linz durchgeführt. Auch an den anderen Medizinunis gab es ein Plus bei den Anmeldungen. Insgesamt registrierten sich 15.991 Studienwerber, im Vorjahr waren es noch 15.129, also um gut 860 weniger.

Mehr als die Hälfte aus Österreich

Mehr als die Hälfte der Bewerberinnen und Bewerber in Wien kommt aus Österreich, ein Drittel aus Deutschland und nur vier Prozent aus Nicht-EU-Ländern. 75 Prozent der Studienplätze gehen an Kandidaten mit österreichischem Maturazeugnis.

Getestet wurden das schulische Vorwissen aus Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, Lesekompetenz und Testverständnis sowie kognitive Fertigkeiten. Im Testteil „Soziales Entscheiden“ gab es den neuen Bereich „Emotionen erkennen“: Dabei mussten die Bewerber anhand der Beschreibung einer Situation feststellen, wie sich ihr Gegenüber fühlt.

Die Aufnahmeprüfung für Zahnmedizin war großteils ident. Die Bewerber mussten hier jedoch unter anderem auch einen praktischen Teil mit Drahtbiegeübungen absolvieren, um ihre manuellen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Medizin Aufnahmetest

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Tausende Müsliriegel und Stifte

Nicht nur für die Teilnehmenden ist der Test eine Herausforderung - auch in der Vorbereitung. Seit Tagen laufen in der Wiener Messe die Aufbauarbeiten. Benötigt werden unter anderem Tausende Stifte, Müsliriegel, Sessel und Tische. Die Tische wurden dabei aus dem Ausland angemietet. Allein um das Material in die Messehalle zu schaffen, brauchte es mehrere Lkws - mehr dazu in Tausende Müsliriegel für Medizintests.

Die Sicherheitsvorkehrungen waren gleich hoch wie schon in den Vorjahren. Neben 26 Sicherheitsschleusen kamen auch 39 Handsonden zum Einsatz, wie am Flughafen. Dabei geht es unter anderem darum, das Einschleusen von Handys zu verhindern. Der Aufwand schlägt sich auch bei den Kosten nieder: Rund 900.000 Euro betragen sie allein für Wien. Bezahlt werden die Kosten von den Bewerbern selbst - über eine Teilnahmegebühr von 110 Euro.

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